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Björk, Courtney Marie Andrews,  eee gee, Laura Cox
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Unique Singles

Björk, Courtney Marie Andrews,  eee gee, Laura Cox

Björk – Atopo & Ovule

In ihrer Single „Atopos“ und dem dazugehörigen Video setzt sich Björk auf ihre eigene Art und Weise mit der Pandemie und ihren Folgen für das menschliche Zusammenleben auseinander. Björk sagt dazu: „Wir alle zusammen haben eine einzigartige Zeit durchlebt, wir waren lange genug an einem Ort, um dort Wurzeln zu schlagen, ich habe versucht, dieses Gefühl einzufangen, ich habe es mein Pilz Album getauft: Baumwurzeln und Pilze, die sich ihren Weg tief ins Erdreich bahnen.“

Diese Single hat ihren Ursprung in der Corona-Pandemie, wie viele aktuelle Stücke. Björk geht mit diesem Thema aber deutlich abstrakter um als viele ihrer Musikerkollegen. Sie geht nicht auf die Einsamkeit oder Tragik ein, die viele in dieser Zeit gefühlt haben. Sie nimmt die oberflächlich einfach erscheinenden Themen des Sich-An-Einem-Ort-Befindens und des Verwurzeltseins und baut daraus eine Brücke zum Spannungsfeld Mensch und Natur, einem der zentralen Themen ihres kreativ-künstlerisch-musikalischen Schaffens. Die 57-jährige Isländerin stellt so ihre Musik in den Vordergrund, wohingegen die Pandemie in den Hintergrund rückt.

Musikalisch ungewöhnlich rücken sechs Bassklarinetten in den Vordergrund. Die das Grundgerüst von „Atopos“ bilden. Im Allgemeinen ist die Instrumentation eher spärlich. Ein weiterer musikalisch interessanter Fakt ist die Zusammenarbeit mit Kasymin, eine Hälfte des indonesischen Techno-Duo Gabber Modus Operandi. Sein Einfluss ist vor allem zum Ende von „Atopos“ unüberhörbar.

„Ovule“

„’Ovule‘ ist für mich meine Definition von Liebe. Es ist eine Meditation über uns als Liebende in dieser Welt und ich stelle mir zwei Sphären oder Satelliten vor, die uns folgen. Eine über uns, die die ideale Liebe repräsentiert und eine unter uns, die die Schatten der Liebe repräsentiert. Wir selbst laufen in der dritten Sphäre, die der wahren Liebe umher, in der der Alltag verortet ist.“ – Björk

Wissenswertes:

  • Am 30.9. 2022 folgt das erste Album seit 2017, welches den Namen „Fossora“ trägt

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Courtney Marie Andrews – These Are The Good Old Days

Der Titel „These Are The Good Old Days“ wurde von einem Lieblingsspruch von Courtneys Onkel inspiriert und ist eine sanft arrangierte Erinnerung daran, im Moment zu leben.

Die Single ist die dritte Auskopplung aus dem Album „Loose Future“, das im Juni mit dem luftigen und synthiebetonten „Satellite“ und dem fesselnden Song des Albums angekündigt wurde. Ihre neueste Single folgt auf eine US-Tournee als Support von Wilco, die zustande kam, nachdem Jeff Tweedy Andrews‘ Auftritt beim Black Deer Festival in Großbritannien gesehen hatte und sie auf die Bühne einlud, um Wilcos „California Stars“ zu performen.

„’These are the good old days‘ ist ein Spruch, den mein Onkel immer sagt, um uns an die Schönheit im Jetzt zu erinnern. Ich neige dazu, immer in einem Zustand zu leben, in dem ich im Nachhinein immer alles besser weiß, und ich wollte dies als eine Art Mantra schreiben, um das Gefühl meiner Familie zu ehren. Außerdem wollte ich nach so dunklen Jahren wirklich einen Song schreiben, in dem man sich wohlfühlt. Selbst in den traurigsten Zeiten gibt es kleine Momente, auf die man immer gerne zurückblickt und die im Nachhinein gar nicht mehr so traurig erscheinen – sie scheinen perfekt platziert.“, erzählt Courtney Marie Andrews

Wissenswertes:

  • Ihr neues Album „Loose Future” erscheint am 07.10.2022

Courtney Marie Andrews kommt für zwei Auftritte nach Deutschland:

  • 15.03.2023 Berlin – Privatclub
  • 16.03.2023 Hamburg – Nochtspeicher

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Foto: Brett Warren


 eee gee – More Than A Woman (Bee Gees Cover)

Die dänische Sängerin und Songwriterin eee gee aka Emma Grankvist gilt als ein Indie-Pop-Talent. Ihr Album „Winning“ wurde von Kritikern hochgelobt, darüber hinaus Emma spielte ausverkaufte Shows in ihrer Heimat und trat u.a. auf dem Roskilde Festival auf.

Das elegante Universum von eee gee ist eines der Paradoxe – die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Mit schonungsloser Ehrlichkeit schreibt sie Lieder über Herzschmerz und das Gefühl, nicht gut genug zu sein, während sie es gleichzeitig „Winning“ nennt und weiß, wie viel Glück sie im Großen und Ganzen eigentlich hat. Sie lebt in der komplexen Welt einer jungen Frau, die versucht, ihren Weg zu finden. Ihre fesselnden Geschichten über die Liebe, das Leben und alles, was dazwischen liegt, schaffen in jedem Song einen authentischen Moment. In Emmas Worten: „Es ist Musik für den Introvertierten, der ständig in die unbequeme extrovertierte Art und Weise, wie die Welt funktioniert, gedrängt wird.“

Das süße rhythmische Strumming, die leicht psychedelischen Harmonien und die verträumte Slide-Gitarre lassen eee gees Interpretation von Bee Gees „More Than A Woman“ wie eine erfrischende Brise an einem sonnigen Tag wirken. Der aufmunternde Text bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn eee gee ihn singt. Über ihre Cover-Version erzählt Emma folgendes:

„Als ich ein Teenager war, interessierte ich mich sehr für Musik. Ich wollte singen und Gitarre spielen lernen, aber Musik zu spielen schien mir vor allem ein Spielplatz für Leute mit viel Selbstvertrauen zu sein. Alle Frauen auf MTV schienen extrovertiert, superweiblich, schön und furchtlos zu sein, und ich fühlte mich weder besonders weiblich noch furchtlos; ich war das lustige Skatergirl mit übergroßen Outfits, voller Melancholie, eher zurückgezogen. Neben Musik interessierte ich mich für Rollenspiele, Zauberkarten und Diablo 2.

Die Jungs in meiner Klasse hatten so viel Spaß am Musizieren, dass es ihnen egal war, wie sie aussahen oder wie gut sie waren. Ich wollte mich genauso frei fühlen wie sie, aber irgendetwas hielt mich immer zurück, und es schien, dass immer die Lautesten ein Instrument spielen oder singen durften. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu schüchtern und introvertiert war, um allein mit den Jungs zu musizieren. Ich wünschte mir wirklich, meine Freundinnen hätten das gleiche Interesse an Musik wie ich.

‚More Than A Woman‘ erinnert mich an meine Reise als junges Mädchen, das herausfinden musste, wie man auf dem verwirrenden Weg zum Erwachsensein eine Frau wird, und wie man seine Träume mit dem eigenen Wachstum und den eigenen Erwartungen in Einklang bringt und dabei die Erwartungen aller anderen erfüllt.

Es hat etwas Befreiendes, den Text von Bee Gees ‚More Than A Woman‘ zu singen – als Frau fühlt es sich an wie eine erfrischende Befreiung von der Betonung, eine Frau zu sein, wie zu sagen: ‚Ich bin nur ein Mensch; ich denke nicht die ganze Zeit daran, dass ich eine Frau bin, und ihr müsst mich nicht daran erinnern, dass ich eine bin.“

Wissenswertes:

Reeperbahnfestival

FR, 23.09.2022 / 23:50 UHR

FESTIVALTAG: FREITAG / MOLOTOW / SKYBAR / Nobistor 14, 22767 Hamburg

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Foto: Niklas Adrian Vindelev


Laura Cox – One Big Mess

Laura Cox ist Feuer, die Tochter einer Französin und eines Engländers. Sie liebt es für ihre Musik zu arbeiten, die sich auch lohnt zu hören, auch wenn man dieses Ausnahmetalent mit der Gibson Les Paul noch nicht kennt. Laura Cox spielt nicht nur Gitarre, sie IST die Gitarre. Sie spielt einen Riff und sie werden eins…

Nachdem Laura Cox mit Coverversionen von Blues- und Rockklassikern wie von Slash oder Mark Knopfler auf YouTube (500.000 Abonnenten – 105 Millionen Aufrufe) ins Rampenlicht getreten war, gelang ihr der Coup, die Gitarristin und Sängerin mit den meisten Aufrufen in der französischen und internationalen Rockszene zu werden.

Der Sichtbarkeit im Internet folgte der große Beifall vieler Rockfans für ihre eigene Musik, insbesondere für das von der Rockkritik gefeierte Album „Burning Bright“ (2019), ihrem zweiten Album. Das neue Album „Head Above Water“ enthält elf energische Rocksongs ihrer großartigen Persönlichkeit, wobei „One Big Mess“ an Thin Lizzy erinnert.

Laura Cox hat deutlich hörbar an ihren Skills als Musikerin gearbeitet und sich in Punkto Songwriting weiterentwickelt. Alle Songs auf dem neuen Album stammen aus ihrer Feder. Und das hört man: Neben den für sie typischen Riff-Rockern enthält das neue Album nunmehr auch gediegenere Songs wie „Old Soul“ oder das Americana-affine „Before We Get Burned“, die Ballade „Seaside“ oder das Slidegitarren-getragene Album-Closer „Glassy Day“ – Titel, die persönliche Geschichten erzählen.

Wissenswertes:

  • Aufgenommen wurde „Head Above Water“ in den ICP Studios in Brüssel von Erwin Autrique – gemastert vom mehrfachen GRAMMY-Gewinner Ted Jensen (Eagles, Norah Jones, Green Day)

„Head Above Water“ – Tour 2023

  • 21.03.2023 Bensheim – Rex
  • 23.03.2023 Salzgitter – Kulturscheune
  • 24.03.2023 Bonn – Harmonie
  • 25.03.2023 Dortmund – Piano
  • 26.03.2023 Hamburg – Knust
  • 28.03.2023 Berlin – Frannz-Club

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Foto: LeTurk