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Kira Skov – What Ties Us Together – Will Keep Us Apart
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Kira Skov – What Ties Us Together – Will Keep Us Apart

Kira Skov, eine dänische Singer-Songwriterin, reflektiert in ihrem neuem Album „What Ties Us Together – Will Keep Us Apart“ über die fantasievollen, jedoch erfundenen Geschichten ihres Vaters aus ihrer Kindheit, die Teil ihrer Familiengeschichte wurden und später ihre Musik beeinflussten. Die Erzählungen, die sich um Themen wie Erbe, Erinnerung und Trauma drehen, dienten als Inspiration für ihr neues Album:

  • Eine der Geschichten erzählt über den Freund ihres Vaters Dennis, der schreckliche Dinge erlitt, bevor er sein Leben in einer Badewanne beendete. Oder erzählt eine andere Geschichte von einer unbekannten Schwester, die plötzlich auftauchte und dann durch eine Überdosis für immer verschwand. Doch keiner dieser Menschen hat je existiert. Auch der Kampf ihres Vaters gegen den Krebs, der angeblich in einem Krankenhaus im schwedischen Lund behandelt wurde, war frei erfunden.

Sie lebten und starben, nur in der Fantasie ihres Vaters. Demnach wuchs Kira Skov mit den erfundenen Geschichten ihres Vaters auf, die sich um Verlust und Sucht drehten, welche sie als Kind für wahrhaftig hielt. Dies hatte zur Folge, dass die Erlebnisse, sowohl ihre Sichtweise als auch ihr künstlerisches Schaffen prägten.

Ihr neues Album „What Ties Us Together – Will Keep Us Apart“ behandelt diese unausgesprochenen Erbschaften und Traumata, die über Generationen weitergegeben worden sind, und spiegelt dazu die emotionalen Kämpfe ihrer Familie wider. Zudem hebt es die „Menschen mit Schatten und Dunkelheit in ihrem Geist“ deutlich hervor.

Die Eröffnung eines hervorragendes Werkes verdeutlicht, dass Liebe weder eine Übung noch ein Preis oder ein Sieg ist, sondern eine innere Kraft, die in jedem Menschen zu finden ist. „Look Inside“ weist darauf hin, dass Liebe nicht stoisch ist und dass man in sich selbst nach den Ursachen suchen sollte, um den eigenen Rhythmus im Herzschlag zu erkennen.

Die Gedanken gewöhnlicher Menschen über das Leben, ihre innere Zerrissenheit und den Verlust von Glauben und Gefühl thematisiert „Ordinary People“. Es erzählt von dem Wunsch, das gewöhnliche Leben hinter sich zu lassen und nach etwas Besserem zu streben, während es eine Diskrepanz zwischen Worten und Gedanken aufzeigt.

Das Gefühl von Traurigkeit und Verzweiflung wird in „Shame“ bedauert. Dieser Song handelt von Gefühlen, Missverständnissen und inneren Konflikten. Wiederholt betont Kira Skov, dass die tiefenliegenden Emotionen, sowie das empfundene Schamgefühl, weder erkannt noch verstanden werden.

„Scream It Out“ beschreibt den inneren Konflikt einer Person, die mit intensiven Emotionen kämpft und diese zurückhält, während äußerlich alles ruhig bleibt. Kira Skov besingt, dass trotz des Wunsches, das Richtige zu tun, eine innere Unruhe sowie der Drang, laut zu schreien, vorhanden sind. Die darin handelnde Person erkennt, dass sie nicht allein ist und kämpft mit dem Gefühl, in einem Moment der Anspannung gefangen zu sein.

„Daddy and The Gone“ ist eine persönliche und emotionale Reflexion über das Vergehen der Zeit und stellt ebenfalls das Aufeinandertreffen mit der Jugend auf der Suche nach Identität dar. Es beinhaltet die Beziehung zu einem Vater und die unausgesprochenen Ungerechtigkeiten, während gleichzeitig der Wunsch geäußert wird, ein eigenes Leben zu erfinden, das für eine Weile als einzigartig empfunden wird, bevor es wieder verloren geht.

Der Song „It Ain’t Pretty“ thematisiert das Altern von Frauen in einer jugendbesessenen Gesellschaft und reflektiert Wut, sowie innere Veränderungen. Die zentrale Aussage „Es ist nicht schön, wenn man alt wird, nicht für eine Frau und nicht für ein Mädchen“ verdeutlicht die gesellschaftliche Wahrnehmung älterer Frauen. Kira Skov beschreibt den Song als Gospel-Punk und als Ausdruck ihrer eigenen Erfahrungen, der sich gegen Altersdiskriminierung wendet und sich klanglich vom restlichen Material abhebt.

Mit ihrem Album „What Ties Us Together – Will Keep Us Apart“ hat Kira Skov ihre emotionalen Kämpfe und familiären Konflikte eindrucksvoll verarbeitet, was ein Gefühl von Erleichterung und Abschluss vermittelt. Das Teilen ihrer persönlichen Geschichte erfordert Mut und führt zu einem beseelenden Werk, das sowohl eine befreiende Aufarbeitung als auch persönliches Wachstum widerspiegelt.


Wissenswertes:

  • Das Album wurde von Kira Skov und ihrem Partner, Silas Tinglef, in den Seabass Studios in Kopenhagen aufgenommen und produziert
  • Silas Tinglef spielt fast alle Instrumente: Gitarre, Schlagzeug, Keyboards und Bass bei ausgewählten Stücken
  • Kira singt und spielt Gitarre
  • Maria Jagd spielt alle Streicher, AC spielt bei einigen Liedern Bass, Ned Ferm spielt Flöte und Saxophon, und Anders Trentemøller steuert bei einem Stück Synth-Bass bei
  • Das Album wurde von Brian Batz gemastert

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