Das Musikgeschäft ist in erster Linie ein Geschäft. Das künstlerisch Wertvolle tritt dabei häufig in den Hintergrund – zumindest bei den meisten Labels, wie Michael treffend bemerkte.

Ich hingegen richte meinen Blick auf das künstlerisch Wertvolle: auf die Alternativen, die Indie-Musikerinnen, die Außenseiterinnen. Sie sind es, die in mir Bilder und Emotionen hervorrufen; die mich zum Strahlen, zum Weinen, zum Erzittern und manchmal auch zum Stillstand bringen – überwältigt von ihrer Wirkung.

Diese Eindrücke verarbeite ich in meinen Texten, die wie Schneegestöber über eine Landschaft ziehen. Denn wenn ich schreibe, tauche ich tief in diese Welt ein. Und wenn ich wieder auftauche, ist meine Seele befreit und erfüllt von Freude, die in mir glitzert.

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Oh Hi, mein Name ist Angel-Marlene Gilmore, Jahrgang 1982. Seit jeher schlägt mein Herz für das geschriebene Wort – sei es in Büchern oder in den kleinen Textwelten von CD- und Vinyl-Booklets. Ich lebe in einer Welt, die geprägt ist von Literatur, Musik und einem Schimmer der „Addams Family“. Zuhause bin ich zudem in der „schwarz-romantischen“ Goth-Szene – I live in the darkness! – und meine größte Leidenschaft ist es, über Frauenstimmen zu schreiben.

Diese Stimmen begleiten mich seit meiner Kindheit. Mit Kate Bush lerne ich, Wolken zu formen und Berge hinaufzurennen. Sandra öffnete mir als Erste das Tor zu dieser Welt, und bis heute trage ich die Melancholie von „Hiroshima“ und „Johnny“ in mir. Mit Marianne Faithfull spreche ich gebrochenes Englisch und gehe neben ihr, bis sie der „Gypsy Faerie Queen“ folgt. Wie Lana Del Rey bewege ich mich als Engel in einem Land voller „Gods and Monsters“. Auf das Grab von Marlene Dietrich legte ich eine Blume, und um Dolores O’Riordan habe ich tief getrauert. Mit Hildegard Knef zog ich in den Krieg und lasse für sie rote Rosen regnen. Zarah Leander verbarg einst ihre Brille, während ich meine mit Stolz trage. Mit Anna Loos verbindet mich ein Werkzeugkasten, mit Björk der Gedanke an eine Armee. In den Winter von Tori Amos hülle ich mich gerne, und wie Amy Lee von Evanescence habe auch ich die bittere Pille schlucken müssen.

Diese Stimmen lassen mich strahlen, weinen, innehalten – und genau aus diesem Erleben heraus schreibe ich. Ich schreibe nicht sachlich, sondern mit Herz, Emotion und Leidenschaft. Denn wenn ich einer Frauenstimme lausche, bin ich aufmerksam wie ein Reh, das das Knacken eines Zweiges vernimmt. Singen kann ich nicht – aber ich kann Konzerte mit voller Hingabe feiern, und ich kann meine Empfindungen in Worte fassen. Schreiben ist für mich ein Eintauchen in eine andere Welt, aus der ich stets mit einer freien, glitzernden Seele wieder auftauche.

Da ich in Vollzeit im Schichtdienst arbeite, schreibe ich, wann immer es meine Zeit erlaubt.

Die Musik, über die ich berichte, kaufe ich häufig im Handel oder direkt in den Shops der Künstlerinnen. So wächst meine CD- und Vinyl-Sammlung stetig. Besonders liebe ich die physischen Tonträger: Die Booklets empfinde ich wie kleine Bücher, die ich beim Hören gerne studiere.

„Female Voices“ ist ein zeitintensives Herzensprojekt, das ich alleine betreibe – es gibt kein Team. Entsprechend bitte ich um Verständnis, dass ich nicht unter Zeitdruck gesetzt werden kann und auch keine Bettelmails beantworte. Mein Posteingang umfasst inzwischen über 500 Nachrichten; es kann daher vorkommen, dass einzelne Zuschriften unbeantwortet bleiben.

Inhaltlich schreibe ich auch über Musik, die bereits länger veröffentlicht ist und die ich erst später für mich entdecke. Für mich mindert das den Wert nicht – im Gegenteil: Oft benötigt Musik Zeit, um zu den Menschen zu gelangen.

Warum schreibe ich?
Weil ich leidenschaftlich gerne über Musik spreche und meine Gedanken in Worte fasse. Meine Texte sind für mich kleine Diamanten – Ausdruck meines Seelenwohls, Spiegelbilder, zu denen ich in Dialog trete.

Bekomme ich dafür Geld?
Nein. Ich finanziere meinen Blog vollständig selbst. Ich gehe arbeiten, um mein Hobby und meine Kreativität zu ermöglichen. In diesem Sinne bin ich eine Freeterin: Ich arbeite, um frei für meine künstlerische Leidenschaft zu sein.

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Die Anzahl an Followern ist für mich nicht von Bedeutung.

Ich unterstütze ausschließlich die Musik von Künstlerinnen, die ich selbst gerne höre und auch erwerben würde. Mit Genres wie Schlager, Hip-Hop oder Rap kann ich persönlich nichts anfangen.

Wenn mich Musik nicht berührt, mir keine Inspiration schenkt, keine Transzendenz eröffnet und mich nicht in einen Zustand des Schwebens versetzt, werde ich auch nicht darüber schreiben.

Der zeitliche Aufwand für meinen Blog ist hierfür einfach zu groß.

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Liebe Künstlerinnen und Promoter:innen,

ich freue mich stets über neue Frauenstimmen. Wenn mich die Musik berührt, schreibe ich sehr gerne darüber.

Eine wichtige Bitte habe ich jedoch: Ich arbeite nicht mit Streams. Für mich ist Musik nur dann wirklich erlebbar, wenn sie „tragbar“ ist – also als Download oder physischer Tonträger vorliegt. Ebenso wesentlich sind für mich die Liedtexte; ohne diese kann ich nicht in die Musik eintauchen.

Warum ich keine Streams bearbeite? Zum einen schreibe ich häufig offline, wenn mir kein Internet zur Verfügung steht. Zum anderen ist mein Datenvolumen begrenzt. Vor allem aber empfinde ich Streams als zu unpersönlich und nicht passend für meine Arbeitsweise.

Selbstverständlich behandle ich alle mir zugesandten Songs vertraulich. Bis zur offiziellen Veröffentlichung sind sie ausschließlich für mein Herz bestimmt.

Adresse: Angel-Marlene Gilmore | Dr.-Külz-Ring 3 | 04838 Eilenburg

E-Mail: a-m-gilmore[@]femalevoices.de

darkness can show you the light