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Hua Li, Jessia, Tamara Qaddoumi, Vero Nouk
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Unique Singles Various Diamonds

Hua Li, Jessia, Tamara Qaddoumi, Vero Nouk

Hua Li – Cherrier

Hua Li, die rätselhafte „Halb-Chinesin, Halb-Militante, Halb-Rapperin der Herzen“, nimmt mit „Cherrier“ die Zuhörer:innen mit auf eine ergreifende Reise durch die späten Nullerjahre in Montreals pulsierendem Viertel Plateau-Mont-Royal.

„Cherrier“ webt eine leuchtende und fesselnde Erzählung, die die Schönheit der Zärtlichkeit und den Mut des Loslassens zeigt. In diesem mitreißenden Erlebnis bringt Hua Li ihrer Wahlheimatstadt ein Ständchen und verwandelt Nostalgie in fruchtbaren Boden.

Taucht ein in den pulsierenden Rhythmus von „Cherrier“, wo eine treibende Synthie-Basslinie den Herzschlag der Stadt widerspiegelt. Dieser Song ist mehr als eine Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart; er ist ein Zeugnis für die Kraft der Musik beim Erzählen von Geschichten und bei der Selbstfindung. Durch Hua Lis ergreifenden Text geht „Cherrier“ über die Melodie hinaus und bietet eine tiefgreifende Reise der Selbstfindung, der Widerstandsfähigkeit und des Feierns.

Hua Li sagt über den Song: „‘Cherrier‘ ist ein Song über das Erwachsenwerden, der von 2009 nach 2019 und wieder zurückspringt, während ich versuche, traumatische Erinnerungen zu überwinden. Seit ich diesen Song geschrieben habe, konnte ich in der Rue Cherrier wieder küssen und diesen Teil der Stadt von einem Ort der Heilung und des Feierns aus zurückfordern.“

Zusammen mit der Single veröffentlichte Hua Li auch ein selbstgedrehtes Musikvideo. Über das Video sagt die Künstlerin: „Ich wollte einige der Orte wiedersehen, durch die ich täglich ging, als ich auf dem Plateau lebte – die Aufnahmen mit einem Camcorder in Video8 verleihen diesem sich ständig verändernden Viertel in Montreal ein nostalgisches Element – wenn ich mir das Material ansehe, während ich an meine frühen Zwanziger denke, fühlt es sich an, als ob ich mich irgendwie falsch daran erinnere, wie diese Straßen früher aussahen. Die Zusammenarbeit mit meiner Freundin Simona Lepadatu bei diesem Video war besonders bedeutsam, weil wir uns damals beide durch die Montrealer DIY-Partyszene schlängelten, uns aber erst später im Leben kennenlernten. Dies ist das von Simona gedrehte Heimvideo, das es nie gab.“

Wissenswertes:

  • Als Co-Autorin und Performerin auf dem 2023 für den Polaris Award nominierten Album „Masquerade“ von Gayance und als Tournee-DJ für die Inuk-Elektro-Pop-Kehlsängerin Riit zieht sie weiterhin das Publikum weltweit in ihren Bann
  • Im September 2019 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Dynasty“ bei Next Door Records, dem 2020 die EP „Yellow Crane“ folgte, die der Heimatstadt ihrer Mutter, Wuhan, China, gewidmet ist
  • Sie arbeitet derzeit an ihrem zweiten Album, das Anfang 2024 erscheinen soll

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Foto: Karla Ximena Cerón


Jessia – One Before The One

Jessia ist eine kanadische Singer-Songwriterin, die ihrer neuen Single ihre Emotionen in eine kathartische Pop-Ballade und liefert herzzerreißende Texte, die jeden ansprechen mögen, der schon einmal Herzschmerz erlebt hat.

„‘One Before The One‘ ist für die Singles dieser Saison, die mit Bildern ihrer Ex-Partner in neuen Beziehungen bombardiert werden. Es ist für jeden, der das Gefühl hatte, immer nur als ‚Probelauf‘-Partner benutzt zu werden. Die Menschen werden in dieser Zeit des Jahres nachdenklich und erinnern sich, was schwer sein kann, wenn überall so viele Lieder über Liebe und Verbindung gespielt werden. Ich möchte, dass dieser Song den Menschen mit gebrochenem Herzen einen sicheren Raum gibt, in dem sie sich gesehen fühlen. Obwohl der Song subjektiv traurig ist, fühle ich mich jedes Mal warm, wenn ich ihn höre, da ich ihn aus einer Position der Akzeptanz herausgeschrieben habe und darin Kraft finde. Ich freue mich darauf, einen Song zu veröffentlichen, bei dem man im Auto schreit, sich an der Decke ausweint und frische Luft atmet, um uns durch die Feiertage zu bringen.“, erzählt sie.

Wissenswertes:

  • Mit über 375 Millionen Streams weltweit hat die mit dem JUNO Award ausgezeichnete Popsängerin JESSIA die Musikindustrie im Sturm erobert und die Herzen der Fans auf der ganzen Welt mit ihrem Talent, ihren umwerfenden Popmelodien und ihren herzzerreißenden Texten niedergeworfen
  • Ihr explosives Debüt gab sie 2021 mit der viralen Single „I’m not Pretty“. Mit über hundert Millionen Streams und Views erregte die Single die Aufmerksamkeit der Grammy-nominierten Künstlerin Bebe Rexha, die sich später mit JESSIA am Remix des Songs beteiligte. Mit der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP „How Are You?“, die von iHeart, SiriusXM und Billboard unterstützt wurde, sorgte sie für weiteren Wirbel

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Foto: Brittany Berggren


Tamara Qaddoumi – Cold In The Mourning

Tamara Qaddoumi, geprägt von ihrer kuwaitischen, palästinensischen, libanesischen und schottischen Herkunft, lässt in ihre Musik bewusst Fragen zur Identität und Zugehörigkeit einfließen. Auf ihrer Reise durch komplexe melodische Arrangements oszillieren die Texte zwischen Sehnsucht und Beobachtung.

Sie ist mit Stimme, Melodie und Wort ausgestattet. Zudem führt Tamara Qaddoumis markanter Gesang die Zuhörer durch eine faszinierende Klangwelt, in der galaktische Synthesizer, kraftvolle Drums und leidenschaftliche Gitarren miteinander verschmelzen und die widersprüchliche Dynamik der elektronischen Musik umarmen.

Mit „Cold In The Mourning“ nimmt Tamara Qaddoumi den Hörenden mit auf eine Erkundung der vielen Facetten des Verlusts, der verlorenen Unschuld und der eigenen Begegnung der Künstlerin mit der flüchtigen, sich wandelnden Natur des Verlusts. Angetrieben von Qaddoumis geisterhafter Stimme und ausufernden, in Synthie getränkten Melodien, verwebt der Song die Fäden seiner berührenden Erzählung zu einer kraftvollen, lebendigen Erinnerung an unseren täglichen Kampf mit der Trauer und der Erfahrung, mit ihr zu leben und letztendlich von ihr verändert zu werden.

Wissenswertes:

  • Seit 2018 hat Tamara Qaddoumi drei EPs veröffentlicht und wurde in Marie Claire, Vogue und Bazaar porträtiert
  • Tamara Qaddoumis dritte EP „Sorry Signal“ ist eine von einem geschmeidigen Cold-Pop-Sound getragene Betrachtung über den Tod
  • Mit ihrer Band steht sie regelmäßig auf den Bühnen des Libanon

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Vero Nouk – EP-Vorstellung zu Verronée

Musik ist in ihrem süddeutschen Zuhause einfach immer da: In Form einer Harfe und Gitarre spielenden Mutter, mit der sie als Kind mehrstimmig singt. Genauso die riesige CD-Sammlung des Vaters und dessen Begeisterung dafür. Und ihrem Bruder, der klassisch Klavier spielt.

Vero Nouk singt im Chor, in Kindermusicals und nimmt Einzelunterricht im Gesang. Als die werdende Künstlerin hinsichtlich der Wahl des Studiums unentschlossen ist – Physiotherapie, Französisch oder Musik? – bestärkt die Dozentin sie, ihrem Bauchgefühl zu folgen. Und so tritt sie an der Musikhochschule ihr Studium an und setzt sich dort gleichzeitig intensiv mit Sprachen auseinander. Sie singt Bossa-Nova, Chanson und Jazz auf Französisch, Englisch und Portugiesisch. Nach der Uni findet sie in Berlin ihre Wahlheimat und gründet dort mit zwei Mitmusikerinnen das women-led Indielabel Mosaik Records

Doch eine deutsche Musikerin, die plötzlich französische Chansons schreibt? „Das kann theoretisch nur schief gehen“, meint Vero Nouk, die sich davon aber nicht abschrecken lässt und macht die Fehlerhaftigkeit einfach direkt zum Konzept. Das Ergebnis: „Verronée“ – ein Wortspiel aus „Vero“ und „erronée“ („fehlerhaft“) – eine melancholisch-berührende, tiefgreifende EP.

Die ersten Texte für „Verronée“ entstehen über die Ferne mit Christoff Raphaël Mortagne alias Chrismo, der als Schauspieler viel unterwegs ist. „L’effet de café“ und „Le Vagabond fatigué“, in dem er als Spoken Word-Feature zu hören ist, entwickeln sich aus seinen morgendlichen Notizen, die von der Erschöpfung des Vagabundenlebens sowie vom Kaffee als einziger Antrieb und Trost erzählen.

Vero Nouk lässt sich inspirieren, bringt die Texte in Form und schreibt Melodie und Begleitung dazu. Aus derselben Thematik und eigener Erfahrung schreibt sie „L’esprit qui se promène“. Eine verwirrte Seele, die bei den ganzen Ortswechseln nicht hinterherkommt.

„In Peur“ verarbeitet sie den plötzlichen Verlust ihres Vaters und beschreibt die tiefe Erschütterung und Angst, die sie seitdem begleiten. Auch die Autoharp – eine Kastenzither – kommt in „Mon Visage“ wunderschön träumerisch zur Geltung. Das Lied ist eine Hommage an „Geschlossene Gesellschaft“ („Huis clos“) von Jean-Paul Sartre.

Als Bonustrack findet sich ein schwungvolles Gainsbourg-Cover von „La chanson de Prévert“. Wie in diesem Stück und allen anderen gelingt es Vero Nouk, mit sanfter, ausdrucksstarker Stimme und verspielt-organischen Arrangements eine ganz eigene Stimmung zu kreieren. Und bringt damit ihre Freude an modernem französischem Chanson zum Ausdruck. „Diese Musik zu machen, fühlt sich für mich wahnsinnig sinnvoll an. Wenn ich damit andere erreiche, umso schöner!“

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Foto: Linda Stark