Unique Singles

Bored At My Grandmas House, June Cocó, Liv Andersson, Poppy Fusée

Bored At My Grandmas House – Inhibitions

Ursprünglich aus Cumbria, einer Grafschaft im nordwestlichen England, stammend, wurde das Projekt um Amber Strawbridge Bored At My Grandmas House im Jahre 2017 in ihrem Schlafzimmer geboren. Amber nahm die Garageband auf ihrem Telefon auf, bis sie genug Geld gespart hatte, um ihr bescheidenes Set-up aufzurüsten. Nach ein paar Jahren autodidaktischen Produzierens und Aufnehmens unterschrieb Amber bei Clue Records und veröffentlichte ihre Debüt-EP „Sometime I Forget You’re Human Too“, von der zwei Auflagen ausverkauft waren, bevor sie überhaupt ihre erste Show gespielt hatte.

Nach dem großen Erfolg ihrer von der Kritik gefeierten Debüt-EP meldet sich das in Leeds ansässige Projekt Bored at My Grandmas House mit einer neuen Single „Inhibitions“ zurück. Hauptsächlich zu Hause geschrieben und aufgenommen, hat sich Amber mit Alex Greaves von The Nave (Bdrmm, Yard Act, Working Mens Club) zusammengetan, um der Aufnahme den letzten Schliff zu geben. Das Ergebnis ist ein Song, der auf klassischem Indie-Pop, Shoegaze und Lo-Fi-Dream-Pop surft und die Frustrationen der Selbstbeobachtung und die Behauptung, dass Hemmungen ein „heimlicher Killer“ sind, zum Ausdruck bringt.

„’Inhibitions‘ ist eine Hommage an alle Überdenker auf der Welt. Ich habe ihn aus einem Ort der Reflexion und Frustration herausgeschrieben. Es geht darum, dass ich mich Tag für Tag ängstlich fühle und meine eigenen Hemmungen dem Alltag und den Dingen, die ich erreichen möchte, im Weg stehen. Es ist ein Gefühl, das neu für mich war und etwas, über das ich keine Kontrolle hatte, geschrieben, um eine Zeit zu reflektieren, in der ich mich nicht wie mein authentisches Ich fühlte.“

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Foto: Misha Warren


June Cocó – Kill Her

Manche Menschen bringen einen an den Rand des Wahnsinns. Toxische Beziehungen. Wut. Selbstzweifel. Selbstaufgabe. Ruin. Man erwacht aus einem Traum und der Albtraum beginnt: Du kannst dich nicht wehren, nur entfliehen. Um dieses Thema geht es in June Cocós neuer Single „Kill Her“. Ein Song, für den fast eine Triggerwarnung nötig ist, so intensiv katalysiert er Emotionen – June Cocó arbeitet sich als kraftvolle Kämpferin durch schmerzhaftes Terrain.

Nicht nur mit dem Musikvideo zu ihrer neuen Single „Kill Her“ versprüht June Cocó Bond-Girl-Vibes, sondern vor allem klanglich zeichnet die Songwriterin filmische Bilder, die aus einer „Kill Bill“-Szene stammen könnten: Sexy Basslines treffen auf betörende Vocals, Drum-Fills à la „The Black Keys“, Pulp Fiction-Gitarren und Bläsersätze zum Finale des Songs. Ehe man sich versieht, ertappt man sich beim Grooven und Mitschnipsen. „Kill Her“ macht unerhört Spaß und wird dabei helfen, der Winter-Tristesse und dem Weltschmerz etwas zu entgegnen.

Der Song steht da wie aus einem Guss und überzeugt nach dem ersten Hören. Trotzdem hat es über zwei Jahre gedauert, bis der fertige Song veröffentlicht wurde, da Titel und Thematik sensible Behandlung brauchten: Auch wenn es hier um toxische Beziehungen geht, wollte June Cocó zu Beginn der Ukraine-Krise den Song wegen des Titels aus Rücksicht nicht veröffentlichen. Doch mittlerweile spitzen sich die Dinge auf der Welt derart zu, dass sie sämtliche Geschehnisse selbst nicht mehr fassen kann und nutzt diese Veröffentlichung als Ventil.

„Wahrscheinlich konnte ich auch ein bestimmtes Kapitel für mich nicht abschließen, denn ich war selbst in einer toxischen Beziehung verstrickt und habe sehr darunter gelitten, bis ich jetzt endlich loslassen konnte. Das muss man nämlich ganz tun, in so einer Situation, sonst geht der Kreislauf immer wieder von Neuem los“, sagt sie.

June Cocó schließt damit ein hoffnungsvolles, sehr intensives, forderndes und dunkles Kapitel für sich ab: „Den Song endlich zu veröffentlichen ist für mich selbst erlösend und gibt hoffentlich vielen den nötigen Drive, um mit schwierigen Situationen umzugehen und einen Push für das eigene Anger Management.“

Wissenswertes:

  • Nach ihrem Debut „The Road“ von 2015 veröffentlichte die Singer-Songwriterin ihr vielbeachtetes Zweitwerk „Fantasies & Fine Lines“, das den Indie-Hit „Neptune’s Daughter“ enthielt, der über zwei Mio. Mal gestreamt wurde. Danach erschien nach einigen Singles das Rework-Album „Métamorphoses“, das ihre Songs in Zusammenarbeit mit verschiedenen Musiker:innen neu interpretierte. Im April 2023 erblickte ihr drittes Studioalbum „Infinity Mode“ das Licht der Welt, welches die bemerkenswerten Singles „Hovering Couds“, „Superpower“, „The Spark“, „Solid Ground“ und „Summer Rhapsody“ beinhaltet und schließt das Jahr mit der neuesten Single „Kill Her“ ab.

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Liv Andersson – Paper Boat

Liv Anderssons Musik zu hören ist wie einem nächtlichen Gespräch zu lauschen. Mit ihrer warmen Stimme, organischen Klängen und lyrischen Texten erschafft die deutsch-britische Künstlerin Gefühlswelten und Stimmungen, die wirken, als lägen sie zwischen Wachsein und Traum. Ihr Folk Noir legt sich wie ein schwarzes Tuch um uns und erinnert an Musik von Künstlerinnen wie Laura Marling, Fiona Apple oder Feist.

Gemeinsam mit ihrer Band und ihrem Produzenten Ben Schadow zog sich Liv Andersson ins historische Studio Nord Bremen zurück, um an dem organischen und analogen Sound ihrer Songs zu feilen. Dort entstanden neben ihrer Debut Single noch weitere Songs, die im Frühjahr nächsten Jahres auf ihrer Debut EP erscheinen sollen. Liv Anderssons Folk Noir variiert zwischen Zerbrechlichkeit und Expressivität. Und immer liegt darin eine bestimmte Schwermut.

„Paper Boat“ führt die Zuhörer von dunklen, ruhenden Gewässern auf den aufgewühlten Ozean. Es geht um Gefühle von Ohnmacht, Verlorenheit und Überflutung in einer komplexen Welt: „lost in the ocean / the current pushes and pulls/ but I’m still here, I’m still rowing / here in my paper boat”.

Das Papierboot, in dem wir als Zuhörerinnen scheinbar selbst sitzen, bietet eine vermeintliche Sicherheit, die in den Fluten aber nur Illusion ist. Paper Boat lebt von Livs warmer, ausdrucksvoller Stimme und der außergewöhnlichen Instrumentierung mit akustischen Instrumenten, Geige und Kontrabass. Die organischen Klänge fügen sich zu einem cineastischen Arrangement zusammen, das wächst und sich aufbäumt wie die Wellen auf dem Meer.

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Foto: Alexander Schliephake


Poppy Fusée – Empty & Albumankündigung „Better Place“

Die talentierte Sängerin, welche auf eine über 10 Jahre lange Geschichte als Teil der Band Part-Time Friends zurückblicken kann, steht gerade erst am Anfang einer vielversprechenden Solokarriere. Ihre gemeinsame Livesession mit der Künstlerin November Ultra bei JACK Canal + verzeichnet mittlerweile fast eine Millionen Views und ihre Fanbase wächst von Tag zu Tag weiter.

Nach einer von Kritiker:innen gefeierten EP La Lune (2022) und der ersten bereits mitreißenden Singleauskopplung „Better Place“, kündigt die französische Sängerin Poppy Fusée mit ihrer neuen Single „Empty“ ihr Debütalbum „Better Place“ für den 19. Januar 2024 an.

„Empty“ handelt von einer Depression und dem damit einhergehenden, titelgebenden Gefühl von Leere. Mit weicher Stimme, begleitet von treibenden, melancholischen Omnichord-Klangwelten und sanften Drums, singt Poppy Fusée von seelischen Tiefpunkten und Antriebslosigkeit: „I’ve lost control again / I cannot leave my bed“. Poppy Fusée erzeugt mit ihrer neuen Single „Empty“ eine eindringliche Atmosphäre, die sich in einem Spannungsfeld zwischen nostalgischer Schönheit und ernüchternder Realität bewegt.

Better Place

Mit dem kommenden Album „Better Place“ kehrt die Sängerin zur englischen Sprache zurück: „In French I write with my head, in English I write with my soul”, erkärt Pauline Lopez de Ayora, alias Poppy Fusée. „Better Place“ nimmt uns mit auf eine emotionale Reise von den leichten, hellen bis zu den schweren und dunklen Momenten des Lebens. Das Endziel ist die Akzeptanz von Emotionen und das Loslassen. Auf dem Album verabschiedet sich Poppy Fusée von einem vergangenen Leben, um sich auf alles einlassen zu können, was die Zukunft für sie bereithält.

Auf zehn melancholisch-verträumten Songs kreiert Poppy Fusée ein Klangbild, das sowohl sanft als auch eingängig ist und an den Sound von Phoebe Bridgers oder Elliott Smith erinnert. Hierbei arbeitete sie mit ALTO / Guillaume L’Hostis (Part-Time Friends, NINA) und Dan Black von The Servant zusammen.

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Foto: Antoine Hernaut

 

 

 

 

 

 

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