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Deer Anna, Emma Ogier, Marissa Burwell, Maddie Zahm
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Unique Singles

Deer Anna, Emma Ogier, Marissa Burwell, Maddie Zahm

Deer Anna – In Silence Standing Still

Deer Anna ist eine stimmlich stark durchdringende Indie-Dream-Folk-Künstlerin und Singer-Songwriterin aus Hamburg, die in ihrer Lyrik dazu ermutigt, sich selbst treu zu bleiben. Dazu gibt sie selbst bei Themen wie Depressionen und Realitätsflucht den Hörer:innen ein  Gefühl aus Hoffnung und Geborgenheit.

Ihre Single „In Silence Standing Still“ behandelt das Thema, jemanden zu haben, der einem Zuflucht und Sicherheit bietet, und in dessen Armen man sich ruhig und geborgen fühlt. Jedoch hat sich die Bedeutung des Songs für Deer Anna seit seiner Entstehung verändert. Nun geht es in „In Silence Standing Still“ auch um die emotionale Abhängigkeit von gerade dieser Person und die Herausforderung, ohne sie zurechtzukommen.

Dazu erläutert Deer Anna: „’In Silence Standing Still‘ ist schon vor einigen Jahren entstanden und in der Zeit bis zu seiner finalen Aufnahme hat er sich noch sehr verändert. Sowohl klanglich als auch in seiner Bedeutung für mich. Ursprünglich habe ich den Song geschrieben, um das Gefühl zu verarbeiten, jemanden schmerzhaft zu vermissen. Nach einiger Zeit hat sich für mich die Bedeutung etwas gedreht und wenn ich heute über den Text nachdenke, sehe ich unabhängig von seinem romantischen Inhalt auch die negativen Facetten an den beschriebenen Gefühlen. Heute drückt ‚In Silence Standing Still‘ für mich auch die Abhängigkeit von einer anderen Person aus und die Unfähigkeit alleine klarzukommen und glücklich sein zu können.“

Insgesamt erzeugt der eindringliche Text von „In Silence Standing Still“ eine emotionale Tiefe und Dunkelheit, die sich auch in der melancholischen Klanglandschaft des Songs widerspiegelt. Der Song klingt schwer, aber dennoch warm. Insbesondere zu Beginn steht der Gesang im Mittelpunkt des Arrangements, während die anderen Instrumente ihm folgen.

Deer Annas Stimme ist nah und zerbrechlich, was „In Silence Standing Still“ eine sehnsüchtige und verletzliche Note verleiht, die die emotionale Tiefe des Textes verstärkt. Die hallgetränkte, schwebende und wabernde Lead-Gitarre verleiht dem Song zusätzliche Emotionalität und erzeugt insbesondere in Kombination mit dem Synthesizer, der sich in der instrumentalen Bridge dem Arrangement anschließt, eine gespenstisch-unheimliche Atmosphäre. „In Silence Standing Still“ beginnt klein und intim. Doch spätestens ab der Bridge, öffnet sich der Song zunehmend und erreicht seinen Höhepunkt in einem emotionalen Ausbruch. Dieser wird durch das energiegeladene und präsente Schlagzeug, den pulsierenden Bass, die rhythmischen Gitarren und den kraftvollen Gesang verkörpert.

Wissenswertes:

  • Musikalische Inspiration findet Deer Anna bei Acts wie Phoebe Bridgers, Daughter oder Sufjan Stevens
  • Sie gewann 2022 den „Krach + Getöse“-Award
  • Ihr Debütalbum „Sometimes I’m Dizzy When I Scream“ erscheint am 01.09.2023

Tourdaten:

Youngbloods-Tour – *Gemeinsame Tour mit Marissa Burwell und Zach Kleisinger

  • 31.08. Hamburg – Nachtasyl (Release-Show)*
  • 01.09. Lübeck – Tonfink*
  • 02.09. Köln – Weltempfänger*
  • 03.09. Herdecke – Shakespeare*
  • 04.09. Münster – Pension Schmidt*
  • 05.09. Kassel – Perle*
  • 06.09. Augsburg – Metzgerei*
  • 07.09. Dresden – Blue Note*
  • 09.09. Berlin – Speiche*
  • 13.09. Berlin – FluxFM Bergfest

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Foto: Marc Feldes

*** mein persönlicher Song Tipp wäre: „Never Awake


Emma Ogier – Consider Me A Winner

Die 19-jährige Emma Ogier, die aus Houston stammt und derzeit in Nashville lebt, ist eine Künstlerin, die sich schnell einen Namen macht. Inspiriert von etablierten Künstlern wie Lori McKenna, Phoebe Bridgers und Joni Mitchell mischt sie in ihrem einzigartigen Sound Elemente aus Country und Indie-Pop und schafft so eine stimmungsvolle Atmosphäre, die die Herzen ihrer Zuhörer erobert. Ihr Talent ist von ihren musikalischen Vorbildern nicht unbemerkt geblieben, wie Maggie Rogers beweist, mit der sie kürzlich mehrere Duette auf TikTok aufgenommen hat.

Ihre zweite Single „Consider Me A Winner“ macht die Hörer:innen mit ihrem unverwechselbaren Americana-angehauchten Indie-Pop-Sound und ihrem unbestreitbaren lyrischen Können bekannt.

„In ‚Consider Me a Winner‘ geht es um Angst und unkontrollierbare Veränderungen“, erklärt Emma. „In dem Song geht es darum, wie ich mir das nächste Semester ohne meine beste Freundin und frühere Mitbewohnerin vorstellte, nachdem ich erfahren hatte, dass sie uns verlassen würde. In Wirklichkeit war es alles andere als einsam. Veränderungen sind unvermeidlich und wir gewinnen, wenn wir uns anpassen und weiterentwickeln.“

Wissenswertes:

  • Sie ist bereits in Nashville und Los Angeles aufgetreten und hat kürzlich eine US-Tournee mit Michaela Slinger abgeschlossen
  • Da sie weiterhin Anerkennung und Auszeichnungen erhält, besteht kein Zweifel daran, dass Emma Ogier in diesem Jahr der große Durchbruch bevorsteht

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Marissa Burwell – Coward

Hört man Marissa Burwells Musik, so hat man das Gefühl, man kenne die kanadische Sängerin persönlich. In ihren unverblümt intimen Songs behandelt die Künstlerin Themen wie ihre Kindheit, die Liebe und Schwindelgefühle. Auf ihrer neuen Single „Coward“ zeigt sich Burwell von ihrer verletzlichen Seite.

In „Coward“ wirft Burwell mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Sie wendet ihren Blick nach innen, reflektiert über die Angst, ehrlich zu sich selbst sein und fragt sich, wie man sich selbst genug vertrauen kann, um auszusprechen, was man wirklich denkt: „What if I trust myself, to know its not in my head“. Die Idee für den Song kam der Sängerin während eines tränenreichen Telefonats, das sie zur Selbstreflexion und dem Hinterfragen der eigenen Gefühle bewegt hat: „Mir wurde klar, dass ich nicht ehrlich zu mir selbst war. Damals war es nur eine Feststellung, die ich aufgeschrieben hatte, aber es führte zu einer tiefen Reflexion, bei der ich mir überlegte, woher mein Wunsch kam, auf Nummer sicher zu gehen. Woher es kam, dass ich nicht darauf vertraute, was mein Körper und mein Verstand mir sagten“.

Die in Regina, Saskatchewan (Kanada), geborene und aufgewachsene Marissa Burwell verbindet ihre warme Stimme und direkten Lyrics mit einem Indie-Sound, der von Folk bis Rock und von sinnlich bis rau reicht.

Wissenswertes:

  • Die positive Resonanz auf ihre 2019 erschienene Debüt-EP ermöglichte ihre internationalen Auftritte, unter anderem auf dem Reeperbahn Festival, Sound City in Liverpool sowie in Kanada bei Breakout West, NXNE und Pop Montreal
  • Das darauffolgende Debütalbum „Bittersweet“ wurde 2022 veröffentlicht und zeigt ihre bemerkenswerte Entwicklung hin zu einer facettenreichen Songwriterin
  • Ihre neuste EP „Either Way“ erscheint am 08.09.2023
  • Diesen September kommt Marissa Burwell für eine Handvoll Konzerte nach Deutschland. Zusammen mit der Hamburger Musikerin Deer Anna (siehe erster Beitrag im Artikel) und dem ebenfalls aus Kanada stammenden Zach Kleisinger ist sie Teil der DevilDuck Record’s Youngbloods Tour:

31.08. Hamburg – Nachtasyl (Release-Show)*

01.09. Lübeck – Tonfink*

02.09. Köln – Weltempfänger*

03.09. Herdecke – Shakespeare*

04.09. Münster – Pension Schmidt*

05.09. Kassel – Perle*

06.09. Augsburg – Metzgerei*

07.09. Dresden – Blue Note*

09.09. Berlin – Speiche*

13.09. Berlin – FluxFM Bergfest

 

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Foto: Andrew Freedom Parry


Maddie Zahm – Where Do All The Good Kids Go?

Maddie Zahm – Amerikas neue Lieblingspopsängerin – trat in Erscheinung, als die Lieblingssingle ihrer Fans „Fat Funny Friend“ TikTok begeisterte und zu einer ermutigenden Hymne für Menschen wurde, die unter Fettphobie, gesellschaftlichem Druck und Körperdysmorphie leiden.

Die Single stammt aus ihrer EP „You Might Not Like Her” (2022), die Maddies Geschichte erzählt, wie sie im zarten Alter von 13 Jahren ihre Heimatstadt Boise, wo sie eine Messdienerin war, verließ, um schließlich nach Los Angeles zu ziehen, sich als queer outete und viel lebte, um schnell vieles nachzuholen.

Die EP war ein Lichtblick für viele Hörer:innen, die sich von Maddies sehr persönlichem Songwriting und ihrer kraftvollen Stimme anstecken ließen. Diese Fans, die ihre Nordamerika-Tournee im Frühjahr 2023 ausverkauften und Maddies 175 Millionen Streams, ihre Millionen Follower auf TikTok und ihre 3 Milliarden Views und 250k Videos auf TikTok zu „Fat Funny Friend“ ausmachen, wurden schnell zu einer treuen Gemeinschaft.

Die Singer-Songwriterin und aufstrebendes Pop-Phänomen Maddie Zahm veröffentlichte mit „Where Do All The Good Kids Go?“ eine bekenntnishafte, ermutigende Single über die Tücken des Erwachsenwerdens inklusive eines Musikvideos unter der Regie Gus Black.

Es ist eine verletzliche Ballade über Maddies Vergangenheit als Messdienerin im Alter von 13 Jahren. Eine Zeit, in der sie im jungen Alter eine weise Erwachsene sein musste und einen Gottesdienst mitleitete, nachdem die Mutter ihrer besten Freundin gestorben war. Der Song steigert sich zu einem emotionalen Höhepunkt, in dem Maddie erzählt, wie sie sich mit 23 Jahren zum ersten Mal betrunken hat, verloren war und versuchte, sich mit ihrer beginnenden queeren Erfahrung zurechtzufinden.

Über die neue Single sagt Maddie: „Good Kids‘ ist eine Brücke von der EP zum Album, um meine Hörer*innen auf die Reise vorzubereiten, die mit dem Bekenntnis zur eigenen Wahrheit einhergeht. Als ich die Kirche verließ und in die Stadt zog, stellte ich fest, dass ich absolut nicht auf die reale Welt vorbereitet war. Der Song dient als Frage, die hoffentlich durch diese zwölf Songs irgendwann beantwortet wird. Eine chaotische, schöne Einführung in eine chaotische, schöne Reise.“

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Foto: Gus Black