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Lacoda, Lucie, Madeline Kenney, Sophia Zoe
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Various Diamonds

Lacoda, Lucie, Madeline Kenney, Sophia Zoe

Lacoda – Damsels In Distress & Fear No Ghost

Lacoda ist gebürtige Berlinerin mit Wurzeln in der Kreuzberger Clubszene und einer Vorliebe für satte Synthie-Sounds. „In früheren Projekten war ich eher damit beschäftigt, Beats zu produzieren und diese mit meiner Stimme zu begleiten. Bei Lacoda wollte ich es genau andersherum machen und die Stimme in den Vordergrund stellen. Ich singe auf verschiedene Arten und Weisen, mal rotzig, mal weich oder klar und habe das erste Mal versucht, Songs verschieden zu erzählen. Das war für mich komplett neu.“ Die tiefe, sonore Stimme der Musikerin kreiert eine flimmernde Aura: Von der Wüste durch die nächtliche Stadt bis ins Meer.

Der perfekte Soundtrack für einen Roadtrip zu sich selbst: sinnlich, cinematisch und sehnsüchtig. Die Berliner Musikerin Lacoda erzählt Indie-Pop auf eine neue Art und Weise. So auch bei „Damsels In Distress”. In der sich pulsierende Rhythmen und synthlastige Melodien mit federleichten Gitarren und Violinen zu einem organischen Sound vereinen, der wie Wind durch die Haare wirbelt.

Fear No Ghost (Audio-Single)

Bereits mit den ersten Takten wirkt die Titelsingle „Fear No Ghost“ wie eine Szene aus einem Film und wir können uns Lacoda perfekt auf dem Beifahrersitz eines Autos vorstellen, das über eine dunkle Autobahn rast. Die Szenerie fliegt vorbei in eine vergessene Ferne, begleitet von einer pulsierenden Bassline und einem Text über die Vergänglichkeit von Erfahrungen.

Wissenswertes:

  • Lacoda veröffentlicht ihr Debütalbum „Fear No Ghost” am 28. Juli via Motor Entertainment
  • Jeder Song auf „Fear No Ghost“ beschreibt eine Kurzgeschichte, die so filmisch klingt wie ein Roadtrip-Movie: „Ich wollte ein Album schaffen, bei dem man ein Gefühl der Weite bekommt. Deswegen haben manche Songs auch einen Instrumentalpart, der Gedanken wie Stadtlichter an einem vorbeiziehen lässt.“

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Foto: Marie Staggat


Lucie – Bleachblonde

Lucie wuchs zwischen den bürgerlichen Vororten Berlins und den Techno-Partys der Innenstadt auf und verbrachte ihre Teenager-Jahre in den Welten der klassischen Musik, des Jazz und der elektronischen Musikszene. Im Alter von fünf Jahren begann sie Geige zu spielen und studierte anschließend Gesang, Songwriting, Tontechnik und Musikproduktion auf Master-Niveau. Währenddessen machte sie Straßenmusik, organisierte Raves und gründete ihr eigenes Performance-Kunstprojekt „Die Ratgeber“, bevor sie 2019 die Synth-Pop-Band Lucie & The Robot gründete, mit der sie mehrere selbstproduzierte Singles veröffentlichte.

In ihrem Songwriting spielt Lucie mit Verletzlichkeit, Ironie und Übertreibung, um sich von sozialen Ängsten, Selbstzweifeln und patriarchalen Normen zu befreien. Starke rhythmische Hooks in einem dunklen Universum aus Synthesizern und experimenteller Produktion ergänzen Lucies ätherischen Gesang, der die Ernsthaftigkeit von Dido mit der Ironie von Lana del Rey verbindet. Lucies Live-Show ist ein tanzbares, elektronisches Set, das sie mit ihrer Live-Band spielt.

„Bleachblonde“ ist der dritte beatlastige Dance-Tune-Ohrwurm ihrer Debüt-EP, die im Juli erscheint. Der Song bringt die selbstsabotierenden Einflüsterungen zum Ausdruck, die Frauen raten, die sanftmütigen, angepassten, engelsgleichen Versionen ihrer selbst zu sein, die die Gesellschaft von ihnen erwartet – und zerlegt diese Stimmen dann mit explosiven Perkussionsschlägen. In Lucies unverkennbarem, augenzwinkerndem Stil überbrückt „Bleachblonde“ die Grenze zwischen Zynismus und Feierlichkeit, indem sie unerbittlich pochende Bässe mit unerwartet funkigen Synthesizern mischt. Der Hintergrundgesang verleiht dem inneren Dialog selbst eine Stimme. Laut Lucie geht es in dem Song darum, „die Überbleibsel vergangener Versionen von uns selbst zu akzeptieren und zu umarmen, um uns daran zu erinnern, wer wir heute sind.“

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Titelfoto: Adam Lynch


Madeline Kenney – Superficial Conversation

Madeline Kenney ist eine DIY-Musikerin, US-Indie-Rock Sängerin und Songwriterin aus Oakland in Kalifornien, die in der Stille der Pandemie im Kellerstudio, das sie mit ihrem damaligen Partner teilte, Klangskizzen anfertigte. Sie arrangierte Phrasen, die sie riefen – das scharfe Messer eines Synthesizers, das sich einen Weg durch ein blühendes Arpeggio bahnt, ein Schlagzeug, das fest und dicht stottert. Auf diese Weise trug sie eine Sammlung von Songs zusammen, für die sie keine besonderen Ziele hatte.

Doch 2022 verließ Madeline Kenneys Partner sie plötzlich und ohne Vorwarnung, was sie in die Einsamkeit stürzte, um das Geschehene zu entwirren. Im Zuge ihrer darauffolgenden Depression griff sie auf diese Lieder zurück und fand in ihnen etwas Vorhersehbares. Sie hatte bereits den Grundstein für „A New Reality Mind“ gelegt.

Dies ist ihr umfangreichstes Werk, aber auch ihr einsamstes. Die Songs, die sie allein in ihrem Keller produziert und aufgenommen hat, sind Ausdruck dessen, wie es sich anfühlt, vom Schmerz verwandelt zu werden. Texturen kollidieren und kollidieren, klangliche Ornamente tauchen auf und lösen sich kapriziös auf, Saxophone steigen ungezähmt auf, wie in der 80er-Jahre-Pop-Elegie an die Selbstaufopferung.

Aber in der treibenden Kraft von „A New Reality Mind“ steckt auch Akzeptanz, Selbstvergebung und die Bereitschaft, sich dem Leben zu stellen, mit all seinen Möglichkeiten, einen zum Trottel zu machen. „Mit dieser Art zu leben bin ich fertig“, erklärt sie auf „Superficial Conversation“ über die Gewohnheiten, die sie zurückhalten. „Ich muss nicht daran erinnert werden, was ich getan habe“, versichert sie, und der Song öffnet sich breit und strahlend, wie ein Lächeln, das sich ausbreitet, um einen neuen Atemzug zu kosten.

Wissenswertes:

  • „A New Reality Mind“ wird am 28.Juli 2023 veröffentlicht

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Sophia Zoe – Trapped in Drugs

Aufgewachsen in einer Musikerfamilie hat die Musik von Beethoven, Prince, Alicia Keys und Stevie Wonder Sophia Zoes Kindheit tief geprägt und sie schon in jungen Jahren zum Songswriting inspiriert.

Mit ihrer Single „Trapped In Drugs“ möchte die Philosophiestudentin einen weiteren Schritt in ihrer Karriere wagen.  Der Song handelt über die Geschichte eines Freundes, der im Laufe mehrere Schicksalsschläge zum Drogenjunkie wurde. Darin geht es Sophia Zoe um den Verlust von Intimität als Folge des Drogenkonsums und der damit einhergehenden Abschottung von der realen Welt. Diese schmerzhafte Erfahrung und die Entwicklung des Drogenjunkies werden in einer knapp 4-minütigen Ballade aufgearbeitet. Als schicksalhafte Tragödie versperrt sich der Song gegen eine positive Wende in der Zukunft.

Während der Song intim beginnt und der Stimme den lyrischen Raum der Erzählung lässt, verdichtet sich der Song im Laufe der Verse musikalisch zu einem epischen Pop-Song. Schlaginstrumente, wie das Marimbaphon sowie emphatische Streicher- und Bläsersätze stützen die raumfüllende Stimme Sophia Zoes.

Wissenswertes:

  • Das dazugehörige Kunst- und Tanzaffine Musikvideo wurde von dem Stipendium „Junge Kunst und neue Wege“ vom Freistaat Bayern gefördert

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Titelbild: Justin Lichterfeld