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Paula Peterssen – Klein Stadt Herz
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Paula Peterssen – Klein Stadt Herz

Alles klar: Das Erlebte wird sortiert und dann in Noten formuliert.

Ihre deutschsprachige Poesie ist wortgewandt, losgelöst, leicht und einfach zu verstehen. Obendrein ist ihre Musik treibend, tanzbar und eingängig. Lyrisch werden vordergründig ihre eigenen Themen behandelt, bis sie zu den musikalischen Themen der Welt werden. Paula Peterssen setzt sich in erster Linie mit sich selbst auseinander und benennt ihre inneren Aspekte, bevor sie diese in Zeilen und Noten verpackt. Mit „Klein Stadt Herz“ hat sie ein neues Album veröffentlicht, mit dem Inhalt eines schlagenden Herzens. Ebenso ist es ein Werk des Über-sich-Hinauswachsens!

Mit „Im Türrahmen“ beginnt ein wundervolles deutschsprachiges Singer/Songwriterinnen Pop-Album, welches in den Adern kribbelt. Es ist die Poesie eines Trennungsliedes, das sich im Wirrwarr der Gefühle befindet und sich des Entscheidens abtrünnig ist. Anstatt die Tür zu schließen, den Schritt zu gehen und die Beziehung zu beenden, bleibt das Gegenüber bequem im Türrahmen stehen. – Ein tolles Stück!

Der titelgebende Song „Klein Stadt Herz“ etikettiert das Wesen, die eigene Entwicklung und das Lebensgefühl. Und natürlich, dass Kleinstadtherzen auch in einer Großstadt schlagen können. Es ist der Mut zur Bewegung, im Weiter-und Vorankommen. Zugleich die Entwicklung des eigenen Selbst sowie des Menschen, die Umgebung und des Weltgeschehens um einem herum.

„Zu meinen Vorteil“ ist ein pulsierendes Stück. Über diesen Song erzählte Paula Peterssen: „‘Zu meinem Vorteil‘ ist vermutlich der Song, mit dem ich bisher am meisten gehadert habe und es immer noch tue. Wenn ich Songs schreibe, schreibe ich sie für mich und denke nicht darüber nach, wie sie bei einem möglichen Publikum ankommen könnten. Das würde mich beim kreativen Schreiben zu sehr beeinflussen.“

In „Zu meinem Vorteil“ hat sie einfach alles sehr schonungslos rausgelassen: Ihre Selbstzweifel, die Kritik an ihrer Art und Weise, wie sie zur Ausbeutung unserer Erde beiträgt; ihre Unfähigkeit, Gewohnheiten zu ändern und ihren allgemeinen Gemütszustand. All das strotzt vor Privilegien! Dazu sagt sie: „Dieser bin ich mir im Song bewusst und komme aber nicht zu dem Punkt, sie zu nutzen, um Veränderungen wenigstens bei mir selbst anzustoßen. Der Song ist zwar selbstkritisch, aber sich hinzusetzen und darüber nachzudenken, wie sehr man damit hadert, dass es einem so gut geht, kann nur von einer weißen Westeuropäerin kommen.“

Und es gibt Menschen, die sich damit identifizieren können, weshalb der Song als Single veröffentlicht wurde: „Das Thema ist unheimlich vielschichtig und es gibt bei der selbstkritischen Auseinandersetzung kein richtig und falsch – alle Gedanken sollen erstmal Platz bekommen. Nur so kann man sich weiterentwickeln. Ich denke, der Song ist ein guter Startpunkt, um aus einer gewissen Starre herauszukommen und aktiv zu werden – in welcher Form auch immer.“, so Paula Peterssen.

„2012“ ist ein wunderbarer Sommerhit, der trotz der Jahreszahl in Zeitlosigkeit avisiert. Mit „2012“ blickt Paula Peterssen auf ihre Jugendtage zurück und sinniert über die vergangene sommerliche Zeit. „‘2012‘ ist für mich eine Reise in ein altes Lebensgefühl. Durch die Kontaktbeschränkungen worden die Momente mit den liebsten Menschen rar. Sich gemeinsam an das zu erinnern, was man zusammen erlebt hat, stellt für mich eine kleine Flucht dar, die ich selbst immer wieder mal brauche.“, so Paula über ihren Song.

Paula Peterssen ist eine unglaublich talentierte Singer/Songwriterin, die weiß wie sie Menschen mit ihrer Musik begeistern kann. Gemeinsam mit Judith Beschow und Simon Stellmachen kreieren sie treibende Akkorde und herauszustechende Refrains. Dabei darf gerne laut mitgesungen werden, was allerdings automatisch passiert.

***Ich möchte nicht nur das Album empfehlen, sondern auch ihre Konzerte. Die Band um Paula Peterssen ist unglaublich sympathisch und voller Liebe zur Musik, was sie auf der Bühne repräsentieren.


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