Petra Scheeser ist Sängerin aus Leidenschaft, Songwriterin und Dozentin an der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl. Bekannt wurde sie als DIE Stimme der Openings aus dem Animé, die sie von 1999 bis 2007 gesungen hat. Diese legendären Eröffnungslieder sind weiterhin zeitlos und versetzen einen Fan binnen Sekunden in Kindheits-Teenager-Werkseinstellung zurück.
Als im Internet bekannt gegeben worden ist, dass Petra Scheeser ihre Animé Songs live mit Band im Münchner Backstage präsentieren wird, ging ein Jubel durch Deutschland. Die Premiere verkaufte sich rasend schnell – mit besten dem Stempel der Welt, den Musiker:innen erhalten können: AUSVERKAUFT!
Songs wie die legendäre One Piece Eröffnung „Du wirst niemals untergehen“ oder Hits wie „Auf dünnen Eis“ (Dragon Ball Z) oder „Heller als Licht“ aus Winx Club wurden lautstark mitgesungen. Petra Scheeser brauchte nur einen einzigen Song anzustimmen und die Crowd erledigte tosend den Rest. Aber auch der Song „Mit aller Kraft“ aus Detektiv Conan ließ die Glückstränen tanzen. – Und auch folgender Opening wurde von ihr live vorgetragen: die Adaption „One Piece“ (*nanananana – ***Ach kommt schon, ihr hörts jetzt auch…)
Ich bin noch immer verzaubert… und bat Frau Scheeser um ein Interview. Ach, und ihre Tochter Julia Scheeser ist live genauso erstaunlich wie ihre Mutter… – Unglaublich.
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- Die Flut an Energie und Liebe, die bei dem Pilotprojekt „Animé Songs in Concert“ in München im Publikum war, muss Sie wie eine tsunamische Welle berauscht haben? Sie brauchten nur anzusingen und die Crowd erledigte den Rest – Unfassbar! Wie war es für Sie auf der Bühne so tosend gefeiert zu werden? Was kam bei Ihnen an? Konnten Sie das glauben, fassen, er- und begreifen?
Was soll ich sagen: Das ist phantastisch! Ich war nicht ganz so überrascht wie meine Bandkollegen, denn ich hatte ja schon einige Auftritte bei Convention hinter mir. Aber das erste Mal, auf der DoKomi 2023, hätte ich beinah meinen Text vergessen, so überwältigend war die Lautstärke der Fans.
- Die gesamte Organisation von Lokalität, Sound, Petramon-Merch, Fan-Foto-Wand etc. war perfekt. Wie lange haben Sie und ihr Team an dem Konzept getüftelt, um diese so zu gestalten, wie es in Münchner Backstage war?
Tatsächlich waren wir mit den Vorbereitungen schon seit dem Herbst 2023 beschäftigt. Zunächst waren wir zu viert: Meine Tochter Julia Scheeser, mein Mann Oliver Hahn und Moritz Eigner (ein ehemaliger Schüler der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl, an der ich unterrichte). Wir haben das ganze Konzept in vielen Gesprächen und Sessions zusammen erarbeiten.
Das Team, zu dem inzwischen auch noch meine Band (Joschi Joachimsthaler Git, Jakob Winterstein Bass und Andy Lind Drums), sowie noch andere helfende Hände wie die Techniker für Licht und Ton und Monitor gehören, ist einfach sehr gut. Auch Joschi Wiesbrock, der sich inzwischen zusammen mit Moritz um das Booking kümmert, ist unglaublich motiviert. Jede Position ist mit einem Profi besetzt und alle sind auch noch supernett. Es ist ein richtiges Familiengefühl.
- Als Sie nach der fulminanten Show noch für die Fans da waren, und die Schlange war riesig – wie erging es Ihnen, nachdem alles vorbei war. Was haben Sie nach dem Push noch unternommen? Oder konnten Sie gleich runterfahren, sich hinsetzen und etwas trinken?
Das wäre schön gewesen. Tatsächlich musste ich gleich am nächsten Tag arbeiten und hatte nur wenig Zeit mich mit allem zu beschäftigen. Aber die wunderbaren Fotos und die Reels, die auch noch Tage nach dem Konzert gepostet werden, sind die größte Freude! Bald wird es auch schöne Zusammenschnitte von unserer Seite geben, denn wir hatten natürlich auch einen Videographen dabei.
- Konnten Sie diese energetische Zeit genießen? Auch Herr Knote war überwältigt.
Absolut. Ich stehe unfassbar gerne auf der Bühne. Da bin ich zuhause. Ich bin nur einmal in meinem Leben vier Monate nicht aufgetreten – als ich meine Tochter bekommen habe. 😉
- Hätten Sie jemals gedacht, die – für Animé Fans – großen Lieder jemals gebündelt auf der großen Bühne zu präsentieren?
Nein, das hätte ich mir nicht träumen lassen. Das liebe ich so an meinem Beruf. Selbst mit Ende 50 kann noch alles Mögliche und Unmögliche passieren.
- Und wie sieht es mit einer Bündelung in gepresster Form aus? – Gut, wir leben in einem digitalen Zeitalter. Dennoch gibt es Menschen, wie mich, die Oldschool nach Pressungen linsen. Darauf habe ich keinen Einfluss.
Ich bin ja nicht die Komponistin der Songs, sondern nur die Interpretin.
- Ach, verdammt… Sie, ihre Tochter Julia und ihr Ehemann Oliver Hahn waren gemeinsam auf der Bühne. Es war ja fast wie ein Familienbetrieb, das vollkommen harmonierte. Gab es große Überzeugungskünste? Oder weiß ihr Familie, wie und wo Ihr Herz schlägt?
Meine Tochter war ja der Auslöser der ganze Sache. Sie hat an Weihnachten 2022 das TikTok Reel gepostet, das inzwischen 3,6 Millionen Mal geklickt wurde. Mein Mann ist seit über 30 Jahren mein Partner in Crime. Den kann nichts mehr schocken.
- Seit 1999 singen Sie Anime Songs. Wann und wie ereilte Sie der Ruf anime‘listische Songs zu singen?
Andy Knote ist ein guter Freund. Wir hatten schon viel zusammengearbeitet. Er hat mich also ganz selbstverständlich gefragt und die Songs haben eine Menge Spaß gemacht im Studio. Vielleicht ist es bezeichnend, dass ich die Songs all die Jahre stets verfügbar auf meinem Rechner hatte.
- Sie haben bei reichlichen Disney Filmen mitgesungen. Was geht in Ihnen vor, wenn auf einmal ein Lied ertönt und Sie sich selbst hören (…müssen)?
Man gewöhnt sich irgendwann an den Klang der eigenen Stimme, wenn man viele Aufnahmen macht, aber es natürlich immer komisch und auch lustig, wenn man einer Figur, oder einer Schauspielerin seine Stimme leiht. Ich bin sehr glücklich das machen zu dürfen. Im Studio zu singen, mag ich fast so gerne wie aufzutreten.
- Ist ein weiterer Animé / Disney – Titel in Ihrer mannigfaltigen Auflistung in Planung, den Sie aufgrund Ihres Parts mit Intensität beseelen?
Ich hab kürzlich eine sehr schöne kleine Rolle gesprochen und gesungen in einem neuen Kinderfilm. Allerdings darf man absolut nichts erzählen über solche Projekte. Aber da kommt bald wieder was.
- Wie steht Julia dazu, dass ihre Mutter eine bemerkenswerte Persönlichkeit ist? Na ja, laut der „Dokomi“ und der „Animé Songs in Concert“ loderte ihr Freudenfeuer wie ihre herrlichen Haare.
Meine Tochter ist eine sehr begabte Künstlerin. Es ist so schön für meinen Mann und mich zu sehen, wie sie ihren Weg geht. Ich glaube sie sieht mich eher als Mama, denn als „bemerkenswerte Persönlichkeit“.
- Als ich kurz am Merch war, stand Julia nach ihrem ersten Auftritt kurz am Merch und ich hörte nur noch „War geil!“. Ganz ehrlich, euer beider Dynamik und Energie waren deutlich zu spüren. Wie ging es ihr damit, gemeinsam mit ihren Eltern auf der Bühne zu stehen? Bzw. gemeinsam mit ihrer Mutter zu singen?
Wie es ihr damit geht, müssten Sie sie selber fragen. Für mich ist das richtig schön. Unsere Stimmen harmonieren naturgemäß sehr gut und ich kann mich total auf sie verlassen. Sie steht genauso gerne auf der Bühne wie ich, ist aber deutlich furchtloser. Da kann ich noch was lernen von ihr.
- Wie war es an sich in einer ausverkauften Halle zu performen?
Es geht nicht besser!
Vielen lieben Dank für Ihre wertvolle Zeit. Ich bin schon wieder verzaubert… Schlimm <3
Wissenswertes:
Es wurden vier weitere Konzerte bekannt gegeben. Also: Zurück zur Werkseinstellung! Und dann: Flieg durch die Zeit. Schau nicht zurück. Sei bereit – jeden Augenblick. Du näherst dich mit jedem Schritt zum Ticketkauf hin: www.eventim.de/eventseries/anime-songs-in-concert-by-petra-scheeser
Animé Songs in Concert
- 28.09.2024 Hamburg, Fabrik (Wird schwierig – Warteliste)
- 29.09.2024 Köln, Carlswerk
- 08.11.2024 Stuttgart, Im Wizemann
- 10.11.2024 Leipzig, Täubchenthal
Wertvolle Links:
- Homepage: www.petrascheeser.com
- Animé Songs In Concert: www.animesongsinconcert.de
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Fotos: Katja Mangold