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SISKA’S Element – Angels Cry
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Double Diamonds Schmuckkästchen

SISKA’S Element – Angels Cry

Der bedachtsame Titel „Angels Cry“ des SISKA’S Element Debüts ist von tiefer Bedeutung. Das wird im Opener des sehr guten Werkes deutlich. Es geht um den Wert unseres Planeten, wie der Mensch dieses Heiligtum herabwürdigt und die Engel den Eklat beweinen. Die bittende Message darin ist, dass die Menschen eine Welt kreieren, die gutmütig ist und diese nicht zerstören oder entfremden sollen. Der Opener ist auch das brachiale Stück des Albums. Dazu suggeriert die Bridge in dem Song die Theatralik in seiner schönsten Form, sodass ich immer wieder laut aufdrehe, sobald die Bridge startet.

Mit „Angels Cry“ nahmen SISKA’S Element ein Album auf, welches sehr professionell und mit glühender Leidenschaft produziert wurde. Die lyrischen Botschaften sind die wahren Highlights, die hinausgetragen werden mussten. Nicht aufgeben, stark sein, weitermachen, sich dem Leben hinzugeben, auch wenn es schwer fällt, aber auch von der Einsamkeit des Kindes („The Little Child“) – dies sind nur ein paar Aspekte, die den glänzenden Songs ihre Emotionalität und Ausdrucksstärke geben, komplettiert durch den hingebungsvollen Gesang von Leaderin Siska. Der Content der Band liegt durchaus in den ideellen Geschichten, die Siska reichlich besingt.  Ihre Texte lassen das Leben von oben betrachten.

Siska ist in ihrem Element, da die Songs für sich selbst sprechen. Die Refrains sind sehr eindrucks-, und kraftvoll. Der Sound ist anregend und rührt mit spannenden Nuancen. Das Schlagzeug gibt dem dazu den nötigen und voluminösen Druck. Die Klavierschläge umarmen den melodiösen Feinschliff, die in den Songs so zart klingen, als würden sie wie ein warmer Sommerregen auf das Klavier tröpfeln. Hinzu kommen wachrüttelnde Gitarrenriffs und vereinzelt synthetisch angereicherte Streicher.

Die englischen Texte sind für die Band ein wesentlicher Bestandteil, denn diese sind eindringlich und leicht zu verstehen. Für das Duo aus dem wunderschönen, verträumten Städtchen Ansbach in Süddeutschland, hat die englischsprachige Lyrik in ihrer Musik mehr Substanz als die Muttersprache. Damit möchten sie weltweit agieren und mehr Menschen erreichen.

In ihren Songs beweisen SISKA’S Element eindrucksvoll, dass ihr Zusammenspiel perfekt harmoniert. Ihr handwerkliches Können überzeugt! „Help Me Out“ ist ein Song, in dem es nach dem Schrei um Hilfe geht und um Hilfe anzunehmen, was auch vielen Menschen schwer fällt. Im Synthi-Pop Touch beginnt „Pictures From Above“, welches ebenfalls ein episches Stück des Albums ist. Die Drums geben der Struktur des Refrains einen affektiven Touch. Der Song ist versehen mit einem Hauch der 80er. Mich erinnert SISKA’S Element von der Kraft der Songausstrahlung an Bands wie „Heart“ und „Texas“.

Zeitweise süchtig wurde ich nach „Smile“. Diese Nummer flashte meinen Verstand. Kurzum, bei dem Song wurde ich blöde! Dieses einprägende Stück erinnert – an mich selbst! Als hätten sie meine Welt von oben betrachtet und die Melodie meinen Kinoabspann bespielt. Und dann lächle ich, mein bestes Make-Up.

SISKA’S Element ist eine Band, die mit dem Herzen bei ihrer Musik ist und ihre Geschichten in Songs ausdrückt, dass es einem den Atem verschlägt. Das Alternative-Pop Duo hat als Vorbild die britische Band Muse. Dennoch möchten sie ihren eigenen Wert auf Image und Stil mit SISKA’S Element ans Herz der Musikliebhaber legen und keine Kopie der Briten werden, sondern ihre eigene Identität verkörpern. Und das verkörpert SISKA’S Element mit viel Eleganz, facettenreicher Musik und wunderbaren Song-Arrangements. Die Zeit des Hörens vergeht wie im Flug.

Homepage: https://siskaselement.com

Anm.: Auf SISKA’S Element bin ich über eine Plattform für „Musik-Journalisten“ gestoßen – das Duo war in der Timeline. Als ich die ersten Klänge sowie Siskas Stimme hörte, verliebte ich mich blitzartig in diese Musik.  Da ich mit Streams wahrlich nichts anfangen und auch nicht arbeiten kann, bestellte ich mir über ihrem Shop das Debüt vom März 2019. Über diese Band wollte ich unbedingt schreiben und erstellte die Rubrik „Female Treasure“, um Musik rezensieren zu können, die schon längere Zeit auf dem Markt ist und diese erst zu mir gefunden hat.