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Debby Smith – Peace Of Mind
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Debby Smith – Peace Of Mind

DIY-Künstlerinnen sind etwas Besonderes. Ihre Independent-Musik ist begnadeter als die des Mainstreams. Sicherlich wollen sie zu den Großen gehören. Meiner Meinung nach sind sie die wahren Größen im Musikbusiness! Von daher ist es schwierig, eine Rezension zu verfassen, wenn man zwischen Sprachlosigkeit und Faszination hin und her schwebt.

„Verweile doch! Du bist so schön!“ Frei nach Goethe. Nur besiegelte ich keinen Pakt mit dem Teufel. Eher: mein Player besiegelte einen Pakt mit dieser Musik. Es zeugt von Unvergänglichkeit, wenn man nicht mehr aus dem Auto steigen oder die Wohnung verlassen will, weil die Musik so schön spielt.

Auf der Debby Smiths Debüt-EP verweilen sechs intensiv gesungene Geschichten aus ihrem Leben, die nicht fühlbarer, spürbarer und wahrnehmbarer sein können. „Peace of Mind“ hat Spirit und diese EP ist Balsam für die Seele.

Die Debüt-EP „Peace of Mind“ startet mit „Something Special“. Der Opener im R&B- Gewand brilliert mit einer 90’s- Leichtigkeit. In „Something Special“ geht es darum, die wahre Liebe zu finden, nicht ständig aufs Neue verliebt zu sein und um später sagen zu können, ja, wir gehören zusammen, weil wir füreinander bestimmt sind.

Der Songtext zu „Labyrinth“ rührte mich sehr. Hinter dem tanzbaren Sound steht das Gefühl der Irrungen und Wirrungen des Lebens, weder ein noch aus zu wissen. Dann erscheint der Freund, der die Hand zur Hilfe reicht und dich aus dem Labyrinth der Kopflosigkeit befreit. Der Song wird im Rap-Part von Dahomey unterstützt. Dahomeys Part gibt dem im Kampfe der annähernden Depression befreienden Ausbruch zum Aufbruch. Debby Smiths Stimme gibt dem expressiven Song Verständnis und Zuversicht. Helfen und Unterstützen sind die beiden Schlagwörter in „Labyrinth“, die diesen Song zu etwas Besonderem machen. Ein geniales, zeitloses Stück!

„O Heaven“ ist ebenso emotional, ferner so einfach zu verstehen. Es ist ein Lied, welches zutiefst berührt. Wer kennt es nicht, zum Himmel zu beten, um wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu kommen, gerade dann, wenn einem alles über den Kopf steigt. Da ist die Sehnsucht, nach Flügeln zu bitten, offensichtlich, wenn man fällt.

Ebenso zeitlos und geradezu hitverdächtig ist „How Many Miles“ (Warum ist dieser Song noch nicht in den Charts?!) In diesem Stück handelt es sich um „Grenzüberschreitung“. Wenn eigene Grenzen überschritten werden, bis hin zur Erschöpfung. Das dazugehörige Outro „Reflection in D Lydian“ vollendet den Song, welches zum Innehalten und Reflektieren einlädt und dich bewusst (auf)atmen lässt.

Die Ballade „Unshakable“ greift nochmal das Gesamtprachtpaket der EP „Peace of Mind“ auf. Hierbei geht es darum, mit Liebe die Seele eines Menschen zu umarmen, wenn es gerade nicht so läuft. Sich nicht zu beugen, sondern zu vertrauen. Es besitzt seinen eigenen gefühlvollen Spirit und lässt die EP in Frieden ausklingen. „Unshakable“ ist wie eine Umarmung des Seins.

Das Zusammenspiel der sechs Songs wurde definitiv bewusst zusammengestellt. „Peace of Mind“ ist ein bewusstes, koordiniertes und professionelles Album; von einer Sängerin, die weiß, wohin sie will und sich ihre Musikkarriere selbst aufbaut und finanziert.

Fazit: Es gibt verdammt gute Alben und auch Debüt-EPs, die das Prädikat „wertvoll“ verdienen. Dieses Prädikat verdient dieses Mal Debby Smith mit ihrer Debüt-EP „Peace of Mind“. Diese EP ist ein Geschenk, so unglaublich befreiend.