Female Voices
You Are Reading
I Want Poetry – People at Parties
9
Double Diamonds Interviews

I Want Poetry – People at Parties

Vorab:

Ich werde NIE die passenden Worte finden, die dieses Duo mit ihrer Musik in mir verursacht. Es ist wie ein Ankommen, ein zu-Hause-sein, eine Geborgenheit, eine Transzendenz, ein Schweben, ein Zerteilen in tausend kleiner Lichter, die sich wieder zusammenfügen, wenn die Musik endet. I WANT POETRY versetzt mich in eine Welt, die mich belebt, mein Herz schlagen und mich Aufatmen lässt. Auch rufen sie Sequenzen hervor, die an irgendeinen einen wunderschönen Film erinnert. Diesem Duo gehört ein Teil meines Herzens. (– und eine Fläche meiner Wand.)

***

I WANT POETRY. – Hervorgerufen wurde dieser Bandname durch ein Zitat aus dem Buch „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley, welches dadurch eine noch spannendere Glorie bewirkt. Das Dream-Pop Duo aus dem wunderschönen Dresden, der Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen, vereint modernen Indie-Pop mit Ambient und Neo-Klassik.

Tine von Bergen und Till Moritz Moll intensivieren internationalen Pop mit ätherischen Vocals und cineastischen Klanglandschaften. Klavierakkorde wie aus einem verstaubten Hollywoodfilm, dazu sanfte Beats und Streicher – mit „People at Parties“ laden sie zu einem nostalgietrunkenen Trip ein.

Wie sie auf die Idee zur Single gekommen sind, erzählte Moritz: „Beim Songwriting haben wir meistens schon mit dem ersten Akkord oder der ersten Melodie ein Bild vor Augen, und daraus entwickelt sich dann Szene für Szene der Song. Das fühlt sich dann richtig plastisch an – wie als wäre man wirklich da. Deswegen ist es dann oft auch schon gleich klar, wie das Video aussehen soll. Für „People at Parties“ wollten wir ein Video, dass sich anfühlt wie die verschwimmenden, kreisenden Bilder, die man sieht, wenn man nach einer durchtanzten Nacht ins Bett sinkt.“

Sängerin Tine von Bergen malt dazu vertraute Szenen: Auf der Feier begegnet einem unerwartet die eigene Vergangenheit. Eine verflossene Freundschaft, eine Erinnerung an das, was war – aber im flackernden Discolicht gibt es nur den Moment, die Augen schließen und tanzen. Darüber erzählt sie: „Ich denke, jeder hat das schon mal erlebt, auf die eine oder andere Art und Weise. Du bist auf einer Party, plötzlich siehst du jemanden, die oder den du einmal kanntest. Da kommen starke Gefühle auf, Dinge, an die du lange nicht gedacht hast. Aber du weißt auch – hier und jetzt kannst einfach die Augen schließen und tanzen.“

I Want Poetry sind für aufrichtige, bildgewaltige Musikvideos bekannt und der Clip zum Song ist keine Ausnahme. Das Video fängt die psychedelische Stimmung des Songs cineastisch ein – wie der Rausch einer durchtanzten Nacht.

Der Song ist der Auftakt für das Album „SOLACE + LIGHT“, das am 26.05.2023 veröffentlicht wird. Was dieses Album für sie bedeutet, erzählen sie:  Vielleicht war das ein Ausdruck der Zeit, aber als wir mit dem Album begonnen haben, gingen uns ganz viele Fragen durch den Kopf, Zweifel und Existentielles … Kurz gesagt, „hat das alles überhaupt einen Sinn?“. Was hinterlassen wir, wenn wir auseinandergehen, Abschied nehmen, und was nehmen wir mit? Woraus können wir Kraft und Hoffnung schöpfen? Die Songs sind die Antworten, die zu uns kamen. Jeder Mensch hinterlässt etwas, und es sind oft nicht die großen, sichtbaren oder materiellen Dinge. Kleine Gesten, die richtigen Worte oder eine Umarmung sind es, die die Welt verändern. Das ist die Zuversicht und das Licht, dass wir alle in uns tragen.

Diese Spannung zwischen Nostalgie und Hoffnungsschimmer wollten wir klanglich einfangen; dabei ist eine ganz eigene Welt entstanden. Wir haben bei einigen Songs alte Keyboards und Synthesizer verwendet, die original aus den 80er Jahren noch von Moritz‘ Vater und Großvater stammen. Es haben auch wieder unglaublich tolle kreative Menschen an dem Album mitgewirkt, Roy Kerr zum Beispiel, dessen Arbeiten mit Bands wie London Grammar wir absolut lieben! Die nächste Single „Golden Hour“ (erscheint am 17.03.) haben wir mit dem „Human Touch“ Produzenten Michael Vajna aufgenommen. Er lebt mit seiner Familie in einer alten Kirche auf dem Land, die alte Kirchenorgel dort ist auf dem Track zu hören – der gespenstisch-schöne Charakter ist genau das, was wir für den Song gesucht hatten.


Wissenswertes:

  • Den an Lana Del Rey erinnernden Sound von „People at Parties“ haben I Want Poetry mit der US-Produzentin Electra Lovelle erschaffen
  • I Want Poetry haben im vergangenen Jahr mit ihrem Debütalbum „Human Touch“ für Furore gesorgt. „… und über allem liegt die berauschende Trendferne eigenen Stils; eine feine Eleganz, die man von ganz großen Popkönnern wie Tears For Fears oder Woodkid kennt.”, schreibt die Freie Presse
  • Sie arbeiten zusammen mit international renommierten Acts und Produzenten wie Kieron Menzies (Lana del Rey), Roy Kerr aka MyRiot (London Grammar, Aurora), Rob Rox (Banks) oder Michael Vajna (Malky)
  • I Want Poetry sind Preisträger des Wettbewerbs Popmusik Sachsen 2022
  • Stipendiaten des BV-Pop und nominiert für die European Songwriting Awards.

Wertvolle Links:

  • Website: www.iwantpoetry.com
  • Facebook: www.facebook.com/iwantpoetry
  • instagram: www.instagram.com/iwantpoetry
  • Youtube: http://www.youtube.com/iwantpoetry

Foto: Elisabeth Mochner