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Lina – Interview bei der „Um zu Rebellieren“ Tour in Leipzig
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Lina – Interview bei der „Um zu Rebellieren“ Tour in Leipzig

Ich habe eine kleine Freundin, ihr Name ist Pia. Für meine kleine Freundin Pia mache ich alles, was mir möglich ist. Als ich vor Veröffentlichung das Album „R3BELLIN“ erhielt, haben wir es gemeinsam mit ihrer Mama rezensiert. Es war ein sehr schöner Nachmittag und interessant dazu, über Musik zu sprechen, wie u.a. eine 9-jährige es versteht und wir als Erwachsene.

Als die Mail kam, dass wir auf der Gästeliste für die „Um zu Rebellieren“ – Tour stünden, war die Freude enorm, vor allem für Pia, die es nicht fassen konnte. Für eine 9-jährige ist es ein wahres Glücksgefühl. Ich fragte nach einem Interview – mit dem Gedanken, dass ich es nicht bekommen würde – als dann jedoch eine Bestätigung des Interviews kam, tja, da begann auch ich zu schwitzen und Pia fiel vom Stuhl.

Eigentlich wollte ich keine Interviews mehr führen, da es auch viel Zeit kostet, aber die war es hierbei echt wert. Mein letztes Interview ist lange her und mit einem „kleinen“ Pop-Sternchen hatte ich auch noch keins geführt. Meine Unsicherheit, obwohl ich ein sicheres Auftreten habe, war groß, genauso wie der Schweißausbruch, unmittelbar zuvor, als ich Pia zuhause abholte.

Lina ist ihr Idol. Und ich muss ernsthaft sagen, dass Lina ein wahres Vorbild für die Teenies von heute ist (auch für mich). Ihre Musik hat Substanz und eine Message. (Zu meiner Zeit gab es damals nur Blümchen – mehr muss ich nicht schreiben). Ich bin mittlerweile 37 Jahre und liebe den Song „Rebellen“, da dieser zu mir passt.

Nur in meiner Schulzeit hatte ich immer Angst vor „gewissen“ Mädchen, da ich dachte, dass alle gemein und arrogant wären, da ich zu den Outsidern der Welt gehör(t)e und ich später zu viele „Highschool-Filme“ schaute.

Von der Promotion-Agentur wurde ich erstmal beruhigt, dass Lina keines der Mädchen wäre, wovor ich Angst haben müsste und sie wäre jenseits „solcher gewisser“ Mädchen.

Zum Interview und Konzert-Stichtag hörten wir laut das „R3BELLIN“ – Album im Auto. Pia hütete die Blume wie einen Schatz, die sie für Lina hatte, und sie nahm einiges an Merch mit. Ihre Mama schenkte ihr zuvor noch das Tour-Shirt. Pia war sehr aufgeregt. Wir waren beide sehr aufgeregt. Ich wohl mehr als sie.

Am Haus Auensee angekommen, wurden wir von der Managerin Silke abgeholt. Sie führte uns hinter der Bühne entlang in den Backstage-Bereich. Wir wurden lieb von einer Hündin begrüßt. Wir durften uns in Linas Backstageraum aufhalten. Sie selbst war noch beim Soundcheck. Wir waren äußerlich ruhig, aber unsere Herzen schlugen wild im Takt. Eigentlich kann ich von meiner Selbstsicherheit viel abgeben, doch diesmal brauchte ich selbst einen Eimer davon.

Und dann kam Lina. Noch erhitzt und außer Atem vom Tanzen ….

(3…2…1… rock es!)

☆ Du bist ein Multitalent. Filme, Alben, Synchronsprecherin… Dein Erfolg ist grandios. Wie geht es Dir damit?

Ich bin jetzt nicht so ein Mensch, der das wirklich braucht, somit sehe ich das alles sehr relaxed. Also, meine Welt wäre jetzt auch nicht vorbei, wenn es nicht mehr so ist. Ich mache mein Ding, auch wenn es manchmal recht stressig ist, aber es macht mir sehr viel Spaß. Es läuft und mir geht es sehr gut damit.

☆ Von „Ego“ zu „R3BELLIN“. Der Unterschied ist auffällig. Was ist zwischen den beiden Alben geschehen, dass Du in Deiner Entwicklung so schnell erwachsen geworden bist?

Es ist eine ganz logische Entwicklung von einer 18-jährigen zu einer 21-jährigen. Das sind Jahre, in denen viel passiert, indem ich auch unglaublich viel erlebt habe. Ich habe für mich auch herausgefunden, dass ich kein Problem habe, einmal sexy zu sein oder auch tanzend auf der Bühne zu stehen. Ich habe mehr Selbstbewusstsein erlangt. Dazu orientiere ich mich mehr an internationalen Stars und natürlich eifere ich dem auch nach. Ich finde es cool, dass ich es für mich selber rüberbringen kann.

☆ Das „Rebellen– Cover erinnert mich ein wenig an „Reputation“ von Taylor Swift. Eine kleine Ähnlichkeit besteht auch.

Vielleicht durch die Haare und den Pony. Aber „Ego“ orientierte sich mehr an Taylor Swift.

☆ Wird es einmal ein Album mit reinen englisch-sprachigen Songs geben?

Gute Frage – ich weiß es nicht. Es könnte sein, ob es einer der nächsten Entwicklungsstufen bzw. Schritte ist, aber ich finde es nicht ausgeschlossen. Ich finde es auch gut, dass die ersten drei Alben auf Deutsch waren.

☆ Pia, möchtest Du weitermachen?

☆ Pia: Ja… Darf ich ein Foto mit Dir machen?

Ja klar, aber hast Du auch Fragen? Oder stell doch erst die Fragen und das Foto machen wir auf jeden Fall später. Ok?

☆ Pia: Ok… Was ist Dein Lieblingslied vom „Ego“ Album?

Also vom „Ego“ Album ist es „Egoist“ und von dem jetzigen Album ist es „Everest“ oder „Hype“.

☆ Pia: Was war Dein Lieblingsfach in der Schule?

Geschichte.

☆ Pia: Was ist Dein Lieblingstier?

(Lina strahlt) Mein Hund Ilvie.

☆ Pia: Was ist Dein Lieblingsessen?

Ganz klassisch – Pasta mit Tomatensoße.

☆ Pia: Was ist Dein Lieblingsemoji?

Das rote Herz, das verschicke ich gerne.

☆ Wie ich mitbekommen habe, bist Du eine starke und gefestigte Persönlichkeit, jenseits der Arroganz. Wie ich aber meist aus Deinen Interviews lesen konnte, habe ich das Gefühl, dass Du versuchst, es dennoch „jedem“ Recht zu machen.

Ja, auf jeden Fall. Es ist ganz schwer, auch wenn man sich selber so sicher ist, bekomme ich dennoch mit, was viele andere sagen. Ich lese auch alles mit. (Bsp. Facebook) Und ich bin auch ein Mensch – ich möchte es gerne anderen recht machen. Ich brauche nicht unbedingt die Bestätigung, die brauche ich wirklich nicht. Aber, ich fühle mich besser, wenn ich das allgemeine Wohl hinter mir stehen habe. Wenn ich merke, ich bin nicht die Einzige mit meiner Meinung, da fühle ich mich gefestigter.

☆ Ist es manchmal schwer für Dich immer achtgeben zu müssen, indem was Du gerade tust, außerhalb des Showbusiness?

Ich habe noch all meine Freunde von früher. Meine Familie steht mir sehr nahe und auch voll dahinter. Sie sind auch beim Konzert in Hannover. Von daher ist es auch ein richtig gutes Verhältnis nach Hause. Das ist das, was mich hält und wenn es kaputt wäre oder es von Anfang an nicht existiert hätte, dann kann es auch sein, dass man abrutscht – wenn man den Halt nur noch in der Musikszene hat, an den Schauspielen oder darin, dass man berühmt ist.

So geht es mir nicht. Ich versuche echt auch achtzugeben und habe ich den letzten Jahren auch gelernt, „Nein!“ zu sagen. Das muss man auch einfach! Wenn ich für mich denke, dies oder jenes nicht zu tun, dann tue ich es nicht! Und wenn ich denke, das mache ich, dann mache ich das! Wenn an der Stelle einfach Schluss ist, dann ist Schluss!

☆ Was war Deine bisher größte künstlerische Herausforderung?

Diese Tour ist auch schon ein hoher Maßstab. Die Bühne, das Tanzen mit den Mädels, die Choreos. Einen Monat lang Tour (16 Shows) ist schon viel.
Was aber eine Herausforderung war, war, als ich synchronsprechen durfte. Darin bin ich auch aufgegangen und habe mich darin verliebt, weil es mir einfach super viel Spaß gemacht hatte. Aber es war gleichzeitig auch sehr anstrengend, weil es sehr neu war und ich sehr viel Respekt davor hatte.

☆ Shows sind energiegeladen. Was machst Du mit Deiner Energie nach dem Konzert? Liest Du dann, ruhst Du Dich aus? …

Also, ich bin dann erstmal gepusht. Andere wollen keinen sehen und machen die Tür zu. Ich spreche aber jetzt nur für mich: Ich habe mich dazu entschieden, die VIPs nach der Show zu begrüßen, weil ich nach der Show wesentlich besser damit umgehen kann und weil ich mich wohler fühle als vor der Show, da ich auch nach dem 15. Konzert vor der Show super aufgeregt bin. Jede Stadt ist wirklich anders. Vielleicht geht es mir auch gerade nicht so gut. Und nach der Show habe ich einen gewissen Energielevel, da ich mich freier fühle, weil die Aufregung vorbei ist. Nach einer Show bin ich wirklich frei und brauch auch eine Zeit, um runter zu kommen. Vor eins, halb zwei schlafen wir nie.

Letztens haben wir auch „Germanys Next Topmodel“ bis halb zwei geschaut und nach zwei, als wir im Bett waren, waren wir immer noch wach. Ich bin wach, immer noch da! Das ist auch echt krass.

☆ Reflektierst Du auch Deine Konzerte?

Ja klar, jedes Einzelne. Ich habe mir aber vorgenommen, dieses Jahr nicht jedes einzelne Konzert zu reflektieren bzw. Revue passieren zu lassen, weil es auch sehr schwer ist und weil es sehr schnell passiert.

Ich sehe mich auch nicht als Multitalent, weil es für einen selbst „voll komisch“ ist. Ich bin die Person, um die es geht und da check ich das alles gar nicht, weil es eben so schnell geht. Für mich bin ich eben nur die Lina. Ich mache das, reise viel herum, bin ganz wenig zuhause. Ich sehe mich nicht als jemand anderes, wenn ich auf der Bühne stehe. * Von daher nehme ich mir dieses Jahr mehr Zeit, um zu verstehen, was so los war und ist und um zu überdenken, was ich will. Die Frage „Wo sehe ich mich in 10 Jahren“ kommt oft, aber ich habe mich damit nie auseinandergesetzt.

(*Anmerkung: Beyonce sieht sich als Sasha Fierce, d.h. sie wird zu einer anderen Person.)

☆ Also fokussierst Du Dich jetzt richtig indem, was Du jetzt machst?

Ja genau, ich fokussiere mich JETZT auf das, was ich JETZT mache. Und danach werde ich mich auf mein privates Ich fokussieren.

☆ Kannst Du bei all den Terminen die Stadt, in der Du sich befindest, wie heut in unserem wunderschönen Leipzig, genießen? Bekommst Du was mit von Leipzig?

Leipzig ist wirklich schön. Aber, leider nicht. Eigentlich immer nur das, wenn wir mit dem Bus durchfahren und ich durch das Fenster schau. Manchmal haben wir Off Days und diesmal den Off Day-Tag extra nach Zürich gelegt. Wir hätten ihn auch in Stuttgart verbringen können, aber Stuttgart kannten wir schon, darum fuhren wir früh nach Zürich, um uns die Stadt anzuschauen. Aber letztendlich waren wir nicht lange draußen, da wir auch einfach zu fertig von den letzten Tagen waren.

In Würzburg habe ich mir mal die Stadt angeschaut. In Leipzig waren wir auch schon oft. Aber meistens weiß man auch gar nicht mehr, wo man gerade ist. Manchmal wache ich auf und denke „Wow, wo bin ich heute?“ Heute zum Beispiel, als ich in Leipzig aufwachte, wusste ich nicht mehr, dass wir gestern in Köln waren. Es ist manchmal wie *schnippst mit dem Finger* …

☆ Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Du auf Tour bist. Bestimmt Dein Hund?

Genau, mein Hund. Ich habe noch ein Kuscheltier von Zuhause mit. Ich sehe dann immer aus wie eine 12-jährige, das ist auch ganz lustig. Letztens haben wir uns gefragt: „Wie sehen wir eigentlich aus, wenn wir ein Hotel reinkommen?“ Da kommen ein paar Leute und ein blondes Mädchen mit einem Kuscheltier. Und das Dritte ist mein Handy, damit ich Kontakt zu außerhalb und Zuhause habe.

☆ Was ist Deine Muse?

Eigentlich die Musik. Das Schreiben, das Singen. Viele fragen, ob ich lieber ins Schauspiel gehen würde, aber das ist es nicht. Es ist nicht das, was mich so berührt. Und „auf-Tour-Sein“ fange ich immer mehr an als Muse zu realisieren.

☆ Gibt es eine Künstlerin, die Du sehr bewunderst, bzw. die weit oben steht?

Ich finde gerade Dua Lipa ganz ganz toll. [Dua Lipa? – das Album habe ich zerrissen! /Hast Du? Ich mag das Album sehr gerne.] Selena Gomez und Zara Larsson.

☆ a2m: Adaptierst Du für Dich selbst etwas von Künstlerinnen aus dem Musikbusiness? (Stil, Style, Kompositionen…)

Auf jeden Fall. Ich habe ja auch meine Träume. Die Träume – wo will ich einmal hinkommen?! Da orientiere ich mich auch an „Stars“. Aber wenn man eigene Songs schreibt, ist man doch in seiner eigenen Bubble. Man merkt dann auch, was einen unterbewusst berührt. Ich sitze nicht da und höre einen Song und denke: „Ja so will ich das machen.“ Es kann auch sein, doch meistens ist es ein intimes Ding, wenn ich Songs schreibe und merke erst hinterher, was sich ähnelt und in welche Richtung es geht.

☆ Wenn Du ein Coverlied von einer Künstlerin aufnehmen würdest, welcher wäre es?

Schwer…heute Morgen habe ich „One Mississippi“ von Zara Larsson gehört. Das finde ich wunderschön und der Song ist gar nicht so bekannt. Oh, das ist wirklich eine schwere Frage. Camila Cabello finde ich superschön – „Never Be The Same“.

☆ a2m: Welcher Song einer Künstlerin bringt Dich immer zum Tanzen?

„Havana“ von Camila Cabello

☆Von Skandalen und negativer Presse bist Du ja bisweilen verschont geblieben. Ich hoffe, Du wirst nicht irgendwann wie Britney Spears, Miley Cyrus … also, wir haben ein bisschen Angst davor, weil Du noch so jung bist. Aber, Du bist ja bodenständig… Nicht, dass doch irgendwann einmal …

Irgendwann einmal…Nein! Ich glaube… Nein! So wie das Tempo in den letzten drei Jahren war, wie bei mir, kann man sich schon verlieren. Aber wenn wir ein bisschen auf die Bremse drücken, dann passiert das nicht. Das Gute ist, ich habe auch ein Team – wir kennen uns schon alle fast 6 Jahre, was recht lange ist.

Genau, es ist auch eher eine Familie. Es ist nicht Business, sondern Familie.

☆ Einige Musiker (Keith Flint, Chester Bennington …) nahmen sich aufgrund von Depressionen das Leben. Wie geht es Dir damit, wenn Du solche News hörst?

Oh… ich glaube, es ist …

…es ist einfach super schwer zu verstehen. Ich kann mir auch vorstellen, dass einer der Gründe dieser öffentliche Druck ist, der mit einwirkt, der nicht auszuhalten war, dass es so endet. Klar, gibt es auch viele Menschen, die sich aufgrund von Depressionen das Leben nehmen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen.

Für mich ist es kein Thema. Ich kenn das auch mit den ganzen „Disney“-Mädchen, die dann den Drogen verfallen sind. Aber dadurch, dass ich mit den ganzen Skandalen von ihnen aufgewachsen bin und somit weiß, wie schief es laufen kann, halte ich mir DAS vor Augen, das es für mich nicht so laufen soll. Ich halte mich auch fern von jeglicher Sache, die mir in die Quere kommt.

☆ Was würdest Du Deinen „Kollegen*innen“ raten, sagen?

Ich würde echt sagen: Passt auf euch auf! Lasst euch nicht zu allem Scheiß hinreißen!

Gerade, wenn man so jung ist, werden einem viele Flöhe in den Kopf gesetzt. Dann ist man selbst auch schnell unzufrieden. Ich bin glücklich, dass mir das bis jetzt noch nicht passiert ist.

(Wir klopften erstmal aufs Holz…also, auf den Tisch vor uns und Silke (Managerin) sagte noch was dazu.)

Silke: Du (Lina) passt ja auch selber gut auf dich auf. Genauso wie du sagtest, dass du dir nach der Tour erstmal eine Auszeit nimmst und nicht wieder sofort etwas Neues beginnst.

Ich glaube auch, dass es viele gibt, die einem Druck machen. Wenn man sich die großen Bands ansieht, welchem Druck sie ausgesetzt sind, wie: Ihr MÜSST jetzt ein neues Album machen! Ihr MÜSST jetzt diese Shows spielen …

Lina: Ja, also, da muss man dann irgendwann sagen: Nein! Oder man lässt sich drauf ein und geht daran kaputt. Erstens, ist es mir nicht so gegeben, dass mir das irgendjemand sagt, was auch echt gut ist. Irgendwann kommt dann mal sowas, wie: „Wir könnten mal … jetzt… ein Album aufnehmen etc.“ Wir haben auch keine Knebelverträge unterschrieben.

Silke: Einmal das nicht und wenn wir Anfragen bekommen, dann schauen wir erstmal darüber und sagen: „Ey Lina, lass uns das erstmal nach der Tour absagen!“ Keiner von uns ist so … und Lina auch nicht, dass sie das macht, um damit Geld zu verdienen. Lina macht das, weil es ihr Spaß macht. (Lina nickte ihr zustimmend zu) Klar, ist es ihr Job, sie muss ja von irgendwas leben.

Aber, ich glaube, dass ganz viele Künstler dazu gedrängt werden, den Gig und den und den und den anzunehmen, weil es fünfmal mehr Geld ist. Egal, ob es fünf Tage sind – sie rennen einfach nur noch hindurch und werden durchgepeitscht. Lina hat da selber ein gutes Gefühl entwickelt, wann sie Stopp sagt.

Lina: Und weil ich eigentlich auch gar nicht der Mensch dazu bin. Ich brauche nicht die Vorteile, die es mit sich bringt, oder viel Geld. Das ist alles nicht das, was in meinem Kopf schwebt, wenn ich an später denke. Wenn ich an später denke, da denke ich eher an fünf Hunde. Und andere denken: Geld, ‘nen Mercedes etc. oder extrem berühmt zu sein.

☆ Ich glaube, deswegen bist du so gechillt.

Ja, ich glaub schon, dass es wirklich das ist. Beim Schauspiel sind auch ganz viele, die ungechillt und arrogant sind, weil sie versuchen sich durchzuboxen. Das war jetzt ganz böse. Es ist auch ganz schwer, sich in solch einem Business zu behaupten. Und wenn man gefühlt kein anderes Ziel vor den Augen hat, als das, voll krass erfolgreich zu sein, dann rutscht man ganz schnell ab oder hat sehr schlechte Launen.

Silke: Wenn wir alle Schauspielanfragen angenommen hätten, die Lina bekommt, dann wäre ihre Karriere schon am Arsch. Wir erhalten viele Anfragen, wie Filme drehen, oder genauso Anfragen für Songs, die Lina angeboten werden, oder Kampagnen, wofür Lina ihr Gesicht herhalten kann, oder für Instagram Social-Media-Werbung zu machen, aber dann wäre Lina nicht mehr …

Lina: … ICH!

Silke: Genau! In den Medien ist man ein, zweimal mehr… aber man ist nicht mehr so erfolgreich, wenn man verheizt ist und irgendwann für nichts mehr steht. Das ist es nicht wert!

☆ Das ist das Gute an Dir!

Meine allerletzte Frage, die von einer Freundin ist: Was würdest Du Dir wünschen, was Leute über Dich in 20 Jahren denken könnten oder sagen?

Ja, also … vielleicht, kennt man mich noch?! Vielleicht, auch nicht?! Aber wenn, dann habe ich auf jeden Fall eine Familie und selber Kinder.

Ich habe darüber noch nicht wirklich nachgedacht, außer im Privaten. Wenn ich mit meinen Freunden über private Dinge spreche. Was die Karriere betrifft, da gibt’s wirklich keine Meetings. Natürlich gibt‘s Meetings nach dem Motto: „Was ist in fünf Jahren? Wo willst du hin?“ Aber so… Nein, da ist nichts in meinem Kopf und es würde mich auch zu sehr stressen.

☆ Ok. Vielen lieben Dank für die Zeit und das Interview.

Pia bekam noch ihr Foto. Ja, ich wollte auch eins. Und dazu wurde ihr Merch unterschrieben sowie bekam sie noch Autogramme. Ja, ich auch! <3

☆Kurzes zum Konzert im Haus Auensee:

Es war mein erstes Konzert von Lina. Bis dahin habe ich schon viele Konzerte anderer Künstler erlebt. Ein entnervtes Security habe ich schon oft erduldet, aber noch nicht so ein überfordertes Security – Personal und auch nicht so ein Unorganisiertes. Leute! – Die Absperrung hättet ihr vorher Regeln sollen sowie die Aufteilung der Tickets, oder mit Hinweisschildern an den jeweiligen Eingängen etc. und nicht zu Beginn des Einlasses, als es vor dem Tor des Haus Auensees immer voller mit Menschen wurde. Es ist kein Metallica – Konzert!

Die Strahler waren so oder so aufgeregt. Die 54€ – Ticketbesitzer bekamen an einem Eingang Bändchen für den abgezäunten Bereich. An dem anderen Eingang wurden die 33€ -Ticketbesitzer durch die Absperrungen reingelassen. Somit zog sich der Einlass in die quälende Länge. Viele Strahler waren bereits vor 15 Uhr vor Ort.

Das mit der unterschiedlichen Ticketpreisvergabe war schlecht gewählt, denn auch die Eltern fanden sich in den gehobenen Ticketzonen. Viele Strahler waren hinten und sahen nichts, tanzten aber zu dem, was sie hörten, oder wurden von den Eltern auf den Schultern getragen. Wir hatten auch schlechte Sicht, da sich vor uns immer ein Strahler-Hintern aufbaute. Eine komplette „elternfreie Zone“ wäre ausreichend gewesen. Wir waren hinten, hatten aber trotzdem unseren Spaß. Meine kleine Freundin Pia war in der höheren Preislage am Feiern.

Bevor die Show startete, riefen die Strahler immer wieder ihren Namen. Dann ging es los. Das Auensee bebte. Mit dem „Rebellen“ – Intro krochen zwei Tänzerinnen auf die Bühne, weitere folgten und bäumten sich auf. Dann betrat die blonde Rebellin hinter den Tänzerinnen die Bühne. „Alle sind im Winterschlaf, alles viel zu still…“ Von wegen „alles viel zu still“ – das Auensee bebte noch mehr und alle Strahler sangen lautstark mit – zu allen Songs, komplett textsicher. Wow!

Mit der passenden Lichtshow, der Bühnenrückwand, den Live-Musikern sowie den Tänzerinnen war das Showkonzept echt klasse. Ab und zu lief ich umher, schaute umher und beobachtete die Strahler auf der Empore. Ich war völlig von den Strahlern begeistert, die inbrünstig mitsangen und voll in ihrem Lina-Element waren. Genauso war ich von der Show, die Lina gab, hingerissen. Sie hatte wahrhaftig Spaß auf der Bühne und war vollkommen sie selbst.

Auf der Bühnenrückwand wurden neben Effekten und Bildern auch ihre bisherigen Videoauskopplungen gezeigt, zu denen sie in ihrer gegenwärtigen Schönheit den Song sang. Es wurde eine rosa-bunte, glitzernde Setliste inkl. Zugaben aus den letzten drei Alben gespielt.

Bei „Glitzer“ kam auch der Glitzer-Konfettishooter zum Einsatz, bei „Fan von Dir“ wurden Bilder der Fans bzw. das Video dazu eingespielt. „Egoist“, „Everest“, „Leben am Limit“, „Hype“ etc. wurden u.a. lautstark besungen – eigentlich wurde das komplette Konzert lautstark gefeiert. Ich habe mich während des Konzertes in zwei Lieder verliebt – „Wie Ich Bin“ und „Ohne Dieses Gefühl“.

Das Gute an so einem Konzert ist: kurz nach halb Neun Uhr abends war es vorbei. So hatte ich noch was von dem restlichen Abend, was auf anderen Konzerten nicht so ist, da sie erst nach Mitternacht enden. Frau wird alt.

Nach dem gelungenem Lina-Glitzer warteten wir auf meine kleine Freundin Pia, die dann auch nach 10 Minuten am vereinbarten Treffpunkt erschien. Sie war so unendlich glücklich, umarmte mich ganz doll und sagte: „Dankeschön!“

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