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baby of the bunch, Casper Skulls, ELDA, My Own Ghost
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baby of the bunch, Casper Skulls, ELDA, My Own Ghost

baby of the bunch – Mean

Was in dieser besch*** Zeit definitiv gut tut, ist keineswegs Trübsal zu blasen und eine melancholische Songwriter-Nummer nach der anderen zu hören, sondern: amtlichen Gitarrenrock mit coolen Indie- und Garagen-Vibes. Diese kommen ausnahmsweise mal nicht aus U.S oder UK, sondern – JUCHUUUU – aus „Mein Leipzig lob‘ ich mir!“ und, klar, Berlin.

Die Newcomerband baby of the bunch sind vier junge Musiker:nnen, die mit ihrem straighten wie treibenden Gitarren- und Drum-Sound die männerdominante Indie-Rock Szene gerade ordentlich aufmischen. Brontë, Finja, Valentina und Luca, alle knapp 20, und sind schon seit sechs Jahren zusammen unterwegs. Sie haben einige coole Singles und EPs erfolgreich veröffentlicht und schicken mit trotzigem Charme ihre Songs in die Welt.

Mit „Mean“ verkünden sie den ersten Song ihres Debütalbums, das im Frühjahr 2022 veröffentlicht werden soll. Der raue Song handelt davon, nicht immer nur süß & nett zu sein.  Sondern, gerade das auch mal nicht zu tun. Es ist ein Song mit einer ordentlichen Portion Selbstreflektion und ein kleiner Mutmacher für diejenigen, die sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen.

Sängerin Brontë über den Song: „‘Mean‘ ist nach einem Streit in der Band entstanden und genau wie die Situation war, ist der Song vom Songwriting, Arrangement und auch vom Text innerhalb von 10 Minuten entstanden. Rauh und direkt. Es geht in dem Song darum, dass man sich auch zu seiner eigenen, dunklen Seite bekennt. Der Seite, die nicht immer nur nett und perfekt und höflich sein kann. Der Song hat dann eben auch die Ebene, dass von Frauen in Konflikten immer Empfindsamkeit vorausgesetzt wird, sobald wir uns aber als starke Persönlichkeiten definieren, wird man leicht als zickig oder bossy bezeichnet, wobei bei Männern genau das dagegen als Führungsqualität gilt. Und genau diese zickige Attitüde hat der Song, unkompliziert und dennoch straight forward, tight und dennoch mit einigen noisy parts. In der Produktion haben wir viel mit Drumsounds experimentiert, wer mag, sollte sich den Song gern über eine Anlage mit Subwoofer anhören.“

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Titelfoto: Natgass


Casper Skulls – The Mouth & Knows No Kindness (Album)

Die kanadische Indie Rock / Shoegaze Band Casper Skulls veröffentlicht mit „The Mouth“ eine dritte Single aus ihrem neuen Album „Knows No Kindness“. Auf ihrem Debüt waren sie noch auf einer Wellenlänge mit Bands wie My Bloody Valentine oder Slowdive, doch nun orientiert sich das Quartett auf eher am Indie Folk einer Neko Case oder Gillian Welch, und gesteht auch eine gewisse Vorliebe für Neil Young.

„The Mouth“ die neue Richtung der Band auf. Unterkühlter Folk lässt die härteren Töne, die früher mit der Band assoziiert wurden, zurücktreten, um einen Sound zu finden, der die Texte von Sängerin Melanie St-Pierre besser in Szene setzt. Gitarrist Neil Bednis lässt sich dabei von Neil Young inspirieren. Die Single wurde schon früh im Entstehungsprozess von „Knows No Kindness“ geschrieben und diente als Vorlage dafür, wie das Album in seiner Gesamtheit klingen sollte.

„Knows No Kindness“ ist ein sehr persönliches Werk für die Band, insbesondere für Melanie St-Pierre, die von ihrem Leben erzählt, als sie in einer Kleinstadt im Norden Ontarios aufwuchs. Der neue Song erinnert an einen Park namens The Mouth Park in Massey, wo die Flüsse Spanish und Sauble zusammenfließen. Den Ort suchte Melanie St-Pierre als Kind regelmäßig aufund damit in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter trat, die dort als Kinder immer hingingen.

Melanie St-Pierre erzählt: „Der Park hat eine gewisse Tradition in meiner Familie. Meine Großmutter ging mit meiner Mutter dort schwimmen, als sie noch klein war, und später nahm meine Mutter meine Schwester und mich mit. Jeden Frühling wachsen Hunderte von Trilliums entlang der unbefestigten Straße, die zum Park führt. Der in unserem Album abgebildete Protest, an dem meine Großmutter maßgeblich beteiligt war, trug dazu bei, dass das Gebiet vor der Ablagerung von Atommüll bewahrt wurde. Ich bin sehr dankbar für dieses Gebiet und gehe oft hin, um nach dem Rechten zu sehen und manchmal Vögel zu beobachten.“

„Knows No Kindness“ folgt auf die 2016 erschienene EP „Lips and Skull“ und das 2017 erschienene Debütalbum „Mercy Works“.

Wissenswertes:

  • 2018 wurden Casper Skulls für „Lingua Franca“ für den SOCAN Songwriting Prize nominiert, bevor sie unabhängig voneinander eine neue Single und ein Video mit dem Titel „O My Enemy“ veröffentlichten – ein passender Übergang zwischen Mercy Works und der bevorstehenden Veröffentlichung

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Foto: Amanda Leigh


ELDA – Gills

Aufgebaut als typisches Bandbildnis mit Schlagzeug, Bass, Gitarren und Gesang, wurde von vier Musiker:innen mit ihrer dritten EP „Golden Bowl“ etwas Zeitloses erschaffen, was auch zeitweilig an 90er Jahre Bands erinnert. Die EP beinhaltet sechs abwechslungsreiche Songs, die gesellschaftskritisch sind und für Resignation, wie auch für Aufbruch, stehen. Aber auch dreht es sich um eigene Gedanken ohne die Glaubenssätze anderer zu folgen.

Während alle Möglichkeiten live zu performen für ein ganzes Jahr ausgesetzt waren, haben ELDA die besonderen Umstände genutzt, um mit anderen Künstlern zu kollaborieren. Gemeinsam mit dem Mannheimer Produzenten David Knevels ist die Single „Gills“ entstanden. Der Song kommt wie eine kühle Strömung auf einen zugeflossen und zeichnet eine Unterwasserwelt aus Erinnerung und Vergessen. ELDA schreiben über schmerzhafte Erfahrungen, die der Kopf erst mit der Zeit verarbeiten kann und manches kommt erst Jahre später wieder an die Oberfläche.

ELDA spielen ausgeschlafenen Indiepop, der auf Understatement, Ecken und Kanten setzt. Nachdem die Frankfurter Musikerinnen 2021 zu Streaming Formaten, etwa ins Häkken Hamburg, ins Schon Schön Mainz oder ins hr Fernsehen, eingeladen wurden, nutzten sie den Sommer über jede Gelegenheit um ihre Songs wieder vor Publikum zu performen (u.a. Zakk Düsseldorf, Kommz Festival, Bedroomdisco). ELDA ist eine Entdeckung für alle, die den Mainstream scheuen und die Vielseitigkeit lieben.

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Foto: Jan Bema


My Own Ghost – Footprints in the Sand & Believe

Die aus Luxemburg stammende Hard-Rock Band My Own Ghost gründeten sich 2013. Ihre Musik stützt sich auf Julies warme und kraftvolle Stimme und auf die unterschiedlichen Hintergründe der Musiker, die von Pop bis Metal reichen. Dabei fügen sie einige elektronische Elemente hinzu, sodass es kein typischer Hard-Rock Sound ist, sondern ein moderner, der nicht an seiner Kraft verliert.

Innerhalb von neun Monaten eroberte die Band die Bühnen in Luxemburg und spielte einige Shows in Großbritannien. Im August 2014 unterzeichneten My Own Ghost einen Plattenvertrag mit Secret Entertainment aus Finnland, die sich um den Vertrieb und die Promotion ihres kommenden Debütalbums kümmerten. Nachdem sie einen Promo-Clip zu ihrer Single „Crystal Ball“ gedreht hatten, veröffentlichten My Own Ghost im September 2014 ihr erstes Album „Love Kills“, das von den Kritikern hoch gelobt wurde.

Im Jahre 2017 folgte „Life on Standby“. Das zweite Album wurde von niemand Geringerem als Hiili Hiilesmaa (HIM, Apocalyptica, Amorphis u.a.) produziert und von Svante Forsbäck (Rammstein, Sunrise Avenue, Bullet For My Valentine u.a.) gemastered.  Die Band mit Frontfrau Julie Rodesch hat sich nun erneut mit Hiili Hiilesmaa und Svante Försbäck zusammen getan und die erste Single „Footprints In The Sand“ veröffentlicht. Ein drittes Album ist bereits in Arbeit.

In „Footprints in the Sand” geht es um die Phase des Lebens, die eigenen Spuren im Leben zu hinterlassen.

Und in „Believe“ darum, sich den schmerzenden Erfahrungen zu stellen, loszulassen und an sich selbst zu glauben.

Wissenswertes:

  • Sie tourten in ganz Europa als Support für Delain (NL), Loudness (JP), Tarja Turunen (FI), Alter Bridge (USA), Serious Black (DE), Herman Frank (DE), Robin Beck (USA ), Puddle Of Mudd (USA), Saving Abel (USA), And Then She Came (DE), OTEP (USA) und Alex Band Of The Calling (USA)
  • Im Juli 2019 hatten sie die Gelegenheit mit dem renommierten belgischen Fotografen Tim Tronckoe zusammenzuarbeiten

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Titelfoto: Tim Tronckoe