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benzii, GINA ÉTÉ, Lov3less, Tusks
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Unique Singles

benzii, GINA ÉTÉ, Lov3less, Tusks

benzii – beine spüren

Inspiriert von experimenteller Clubmusik und Indie-Sleaze-Nostalgie erschafft die in Berlin lebende Künstlerin benzii eine ganz eigene künstlerische Welt mit ehrlicher Emotionalität.

Als autodidaktische Singer-Songwriterin, Produzentin und visuelle Künstlerin verbindet benzii introspektive Texte, sphärischen Gesang und energiegeladene Instrumentals mit einer fesselnden Ästhetik. Diese einzigartige Fusion wurde bereits von angesehenen Musikmagazinen wie Notion, Kaltblut und Diffus gelobt.

In „beine spüren“ führt benzii die Hörenden durch die komplizierten Ebenen des Aufbruchs, wobei sie erstmals auf Deutsch, ihrer Muttersprache, singt. Vom Herzschmerz der Trennung über die bittersüße Akzeptanz des Abschieds bis hin zur Freude über den Neubeginn beschreibt „beine spüren” das gesamte Spektrum an Emotionen.

Für die Produktion von „beine spüren“ arbeitete benzii mit Jinka als Co-Producerin zusammen. In Zusammenarbeit mit eiundrund hat sie zudem ein Musikvideo kreiert, das den Betrachter durch ein Kaleidoskop von Gefühlen und Landschaften führt. Besonders hervorzuheben ist das wiederkehrende Spiralmotiv, das den Abstieg in das Labyrinth des ständigen Grübelns in toxischen Situationen symbolisiert und eine visuelle Metapher der inneren Zerrissenheit darstellt, die in dem Song thematisiert wird.

Letztendlich dient „beine spüren“ als ein kathartischer Begleiter, der Trost und Befreiung inmitten der turbulenten Reise des Abschiednehmens bietet.

Wissenswertes:

benzii live:

  • 14.03. Berlin, OXI
  • 06.04. Hamburg, Uebel & Gefaehrlich

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GINA ÉTÉ – Love to Work

Mit „Love to Work“ veröffentlicht GINA ÉTÉ die erste neue Single ihres kommenden, zweiten Albums. Der Song geht durch Mark und Bein: Die Züricher Künstlerin thematisiert Carework – und spricht das gesellschaftliche Tabu an, Sexwork als Teil davon zu erzählen.

Der Song ist inspiriert durch das feministische Pamphlet ‘King Kong Theorie’ von Virginie Despentes. Es ist ein Versuch, meine angelernte, weiße, bürgerliche Sexualmoral zu hinterfragen, die von bestehenden Hierarchien herrührt. Mit ‘Love to Work’ möchte ich mich für die Anerkennung und Wertschätzung aller Care Berufe einsetzen.”

Dass GINA ÉTÉ in ihrer Kunst stets Politik und Gesellschaft mitdenkt, bewies sie schon mit ihrem Debütalbum „Erased By Thought” von 2021. Der ebenso komplexe wie catchy Hybrid Pop brachte ihr Vergleiche mit Radiohead und Björk ein. Kein Wunder, dass die studierte Bratschistin regelmäßig von Acts gebeten wird, für Streichbesetzungen zu arrangieren (Sophie Hunger, Panda Lux) oder bei Live-Shows zu unterstützen. So begleitet sie etwa Schweizer Indie – Größen wie Faber, Black Sea Dahu oder To Athena auf Tour, ebenso wie den kanadischen Singer Songwriter und Filmkomponisten Patrick Watson.

Wissenswertes:

  • Ihr Album „Prosopagnosia“ wird sie im Herbst 2024 veröffentlichen

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Foto: Niclas Weber


Lov3less – Mmmami Mami

Lov3less, bei deren Name die Zahl 3 eine tragende Rolle spielt (nicht zuletzt, um sie nicht mit etwaigen Namensvettern zu verwechseln), nimmt in ihren Songs kein Blatt vor den Mund und präsentierte sich bereits auf ihrem Debüt mit eindrucksvoller Bad-Girl-Attitüde. Auf ihrer neuen Single „MMMami Mami“ bleibt die Musikerin dieser Linie treu und zelebriert erfrischend ehrlich queeren Sex.

Wie Lov3less erzählt, sollte der Song ursprünglich auf ihrem ersten Album erscheinen, doch so ganz passte es irgendwie nicht: „Das erste Demo dieses Songs stammt aus dem März 2020 und wurde in der gleichen Woche wie ‚Dead Don’t Feel‘ & ‚5AM‘ geschrieben. Ursprünglich sollte es auf meinem Debütalbum erscheinen, aber zu der Zeit hatte ich das Gefühl, dass der Text nicht zur Musik passte und ließ das Demo eine Weile ruhen. Im April 2022 brachte ich das Demo zu Tessa Rose Jackson und innerhalb von zehn Minuten im Studio entschieden wir, dass der Refrain besser als Bridge passen würde und schrieben einen neuen, eingängigeren Refrain. Textlich wollte ich die offene und freche Seite der Dinge ein wenig mehr erkunden.“

So ist aus der Demo ein Song gewachsen, der unglaublich krachend daherkommt und zugleich nach Hochglanz-Pop klingt. Kreisende Gitarren zersägen den eingängigen Chorus, wodurch „MMMami Mami“ sich tief ins Ohr setzt.

Auf dem schmalen Grat zwischen Liebe und Lust experimentiert Lov3less sowohl lyrisch als auch mit ihrem Sound, wobei sie einen tiefen Einblick in jeden Winkel ihrer inneren Welt gewährt. Im Fokus steht die eigene Verletzlichkeit, welche sie zu ihrer größten Stärke macht. So entführt die Sängerin in ihren rauen, mal düsteren, mal spielerischen Pop-Kosmos und begibt sich mit zeitgemäßen, experimentellen Arrangements auf neues Terrain. Mit ihrer Genre-Fluidität beweist Lov3less, dass Musik überhaupt nicht in eine Schublade passen muss.

Wissenswertes:

  • Simone van Vugt (so Lov3less bürgerlich) agiert zudem als Botschafterin für die niederländische Initiative „Task Force GO!“, die sich für ein inklusiveres, sicheres Arbeitsumfeld in der Musikbranche einsetzt. Das Ziel ist eine Arbeitswelt, in der jede Person unabhängig von Gender, kulturellem Hintergrund, Alter oder anderen Faktoren zu sich selbst stehen sowie das eigene Talent entfalten kann und dabei zu jedem Zeitpunkt die persönlichen Grenzen respektiert werden.
  • Nachdem 2022 öffentlich gemacht wurde, dass es im Rahmen der TV-Sendung „The Voice of Holland“ zu sexualisierten Übergriffen kam, gründete sich die Taskforce GO!, um das Ausmaß von übergriffigem Verhalten in der (niederländischen) Musikbranche zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Januar beim ESNS präsentiert. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Botschafterin der Taskforce GO! prangert Lov3less das grenzüberschreitende Verhalten sowie die Missstände in der Musikbranche an, und möchte mit Optimismus das Bewusstsein für diese Probleme steigern und Brücken bauen.
  • „Wenn wir wollen, dass die gesamte Musiklandschaft floriert, muss der Sektor deutlich integrativer werden. Ich engagiere mich in der Taskforce GO!, um gemeinsam Unterstützung für ein sicheres Arbeitsumfeld mit gleichen Chancen für alle zu schaffen.“, sagt die Künstlerin über ihr Engagement.

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Foto: Philine van den Hul


Tusks – Strangers

Die Londoner Elektro-Pop-Künstlerin und Produzentin Tusks (eigentlich Emily Underhill) erschafft eine Welt aus breiten Synthesizer-Klängen und emotionalen, vielschichtigen Vocals. Bereits früh in der Karriere von Tusks wurden Vergleiche zu Bands wie Sigur Rós und Explosions In The Sky gezogen.

Mit ihrer Single „Strangers“ malt sie ein lebendiges Gefühlsbild, wie Tusks erklärt: „[ ]wie man sich fühlt, wenn man sich entscheidet, eine Beziehung zu beenden und erkennt, was man verlieren wird – diese Person, mit der man so viel geteilt hat und der man so lange so nahe war, wird einfach zu einem Fremden. Es fiel mir so schwer, mich mit dieser Tatsache abzufinden.“

  • Albumvorstellung: Gold – VÖ: 12.04.2024

Über zehn Songs hinweg überzeugt Tusks mit dem Detailreichtum ihres akribisch produzierten Elektro-Pops und einer musikalischen Vielfältigkeit, die von sanften Balladen bis hin zu sich langsam aufbauenden Hymnen reicht. Während der Produktion von „Gold“, hat Tusks ihre kreative Ader herausgefordert, indem sie jedes Snare-Sample und den Klang jeder Synthesizer-Note sorgfältig bearbeitete. Tusks nutzt ihre Musik als persönliches Kommunikationsmittel von Verletzlichkeit, Ehrlichkeit und Intimität. Ihre Produktionen zeugen von einer rohen, entblößten Natur, während sie lyrisch die Komplikationen und Feinheiten von Beziehungen auf eine Art und Weise beschreibt, die zugleich reflektierend und nachvollziehbar ist.

Der Entstehungsprozess von Gold zog sich über mehrere Monate des Umschreibens und Überarbeitens. Eine Hälfte des Longplayers entstand bei Emily Underhill zu Hause, mitten in London. Für die andere Hälfte von Gold zog sie sich aus der überfüllten Stadt zurück und begab sich in den Südwesten Englands. Auf der Suche nach Abstand zu einer sich dem Ende neigenden Beziehung und einer Auszeit von der Wohngemeinschaft, in der sie die Corona-Pandemie verbrachte, reiste sie nach Devon. Dort entstand der Großteil der Lyrics von Gold. Es folgte eine intensive Phase der Selbstreflexion, in der die Künstlerin erkannte, dass es einige Dinge gab, die sie allein durchstehen und verarbeiten musste.

Mit den neuen Songs im Gepäck ging Tusks daraufhin wieder zurück nach London, um gemeinsam mit dem Produzenten Tom Andrews in renommierten Studios wie dem Ten87 in Tottenham und dem SS2 Recording in Southend das Album zu finalisieren.

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Foto: Emily White